Zehn Züchterfamilien geehrt

Diegten Züchterversammlung von Swissherdbook Baselland

Sie sieht immer noch gut aus, die 14½-jährige Beach Blitz-ET, von Thomas Gerber, Hof oberer Rötler, Zeglingen. Über 100000 Kilogramm Milch hat sie ihrer Familie bis jetzt geschenkt.Foto: Familie Gerber-Waser

Sie sieht immer noch gut aus, die 14½-jährige Beach Blitz-ET, von Thomas Gerber, Hof oberer Rötler, Zeglingen. Über 100000 Kilogramm Milch hat sie ihrer Familie bis jetzt geschenkt.Foto: Familie Gerber-Waser

35 Jahre ist Regula Berger als Milchwäglerin unterwegs.Foto: B. Bentolia

35 Jahre ist Regula Berger als Milchwäglerin unterwegs.Foto: B. Bentolia

Swissherdbook Baselland (früher Fleckviehzuchtverband) führte in Diegten am letzten Freitagabend im gemütlichen «Heubodenrümli» auf dem Hof Mättenbol vom «Bränte Buur» die Züchterversammlung 2022 durch. Einen stolzen Auftritt haben an diesen Anlässen die Besitzer/-innen der Kühe mit einer Leistung von über 100000 Kilogramm Milch. Zehn Züchterfamilien wurden für ihre langlebigen Tiere geehrt. Dass hierzulande Milchkühe über Jahre gut gehalten werden und Familienanschluss geniessen, zeigt auch die hohe Anzahl an Tieren mit einer Lebensleistung von über 70000 Kilogramm: 82 Milchkühe erhielten 2021 diese Auszeichnung; die Braunvieh- und Holsteinrassen werden separat geehrt. Die Geschäftsführerin und Landwirtin Yvonne Ritter, Diegten, wies darauf hin, dass der heutige professionelle Umgang mit Milchkühen vielen klimakritischen Forderungen standhalte. Zugleich trage die Haltung produktiver, langlebiger Tiere mit hohem Raufutterpotenzial einen wesentlichen Teil zu unserer regionalen Lebensmittelversorgung bei.

Dienstjubiläen der Milchkontrolleure

Die folgenden Milchkontrolleure/-Innen wurden für ihren langen Einsatz geehrt: 10 Jahre Beatrix Probst, Ziefen; 10 Jahre Stefanie Spycher, Oltingen; 20 Jahre Hans Degen, Hölstein; 35 Jahre Regula Berger, Läufelfingen; 45 Jahre Roland Gisin, Thürnen.

35 Jahre mit dem Töffli unterwegs als Milchwägerin

«Ich sage, wie es ist», hält Regula Berger, Hof Waldhaus in Läufelfingen, fest, «ich musste 1986 diese Arbeit aus finanziellen Gründen antreten.»

Sie hat sieben Kinder; ihr Mann Ernst arbeitete bei Portland Zement in Olten, später in der Läufelfinger Gipsi. Die Familie hielt im Nebenbetrieb Ziegen und Esel. Vor 20 Jahren starb ihr Mann, da habe sie aus verschiedenen Gründen erst recht täglich auf die Piste gehen wollen und müssen.

Bei jedem Wetter ihre Pflicht erfüllt

Mit dem Töffli fuhr sie viele Jahre bei jedem Wetter morgens und abends ihre Tour bis Thürnen und gar Tecknau zu den Bauern, um die Milchmengen zu erfassen. Mit der Zeit änderten sich die Aufgaben, der Betriebe wurden weniger, dafür stiegen die Anzahl der Tiere. «Das war für uns Milchkontrolleurinnen, wie wir heute genannt werden, wichtig», hält Regula Berger fest, «weil wir pro kontrolliertes Tier bezahlt werden.» Die Arbeit früher, als von Hand gemolken wurde, war weniger hektisch. Durchschnittlich sei sie drei bis vier Stunden täglich unterwegs gewesen. Der Sonntag war ihr immer heilig, den wollte sie mit der Familie verbringen. Wenn sie frei nehmen wollte, musste sie den Ersatz selbst organisieren. Seit die Winter milder wurden, seien die Fahrten etwas einfacher geworden. «Allerdings habe ich kürzlich wieder mit beiden Füssen auf dem gefrorenen Boden das Töffchen lenken müssen,» schmunzelt sie. Gegen Ende 2021 habe sie sich gesagt, nach 35 Jahren sei genug. Es sollen sich Junge mit ihren überdachten Vehikeln auf Tour begeben. Sie schaue ohne Wehmut zurück, denke jedoch gerne an die guten Zeiten und Kontakte zurück, die ihr dank dieser Beschäftigung möglich waren.

100000kg Lebensleistung erreichten im 2021:

Jolanda Savard-ET, BZG Langjurten (Betriebszweiggemeinschaft), Arisdorf.

Valeska Leonhard, Beat Flubacher, Arisdorf.

Beach Blitz-ET, Thomas Gerber, Zeglingen.

Ariane Ammo-ET, Michael Oser, Schönenbuch.

Maya Stadler, Markus Rentsch, Gelterkinden.

Miss Red-Boy, Markus Rentsch, Gelterkinden.

Nuschka Incas, Markus Ritter, Gelterkinden.

Milka, Peter Schwob, Lampenberg.

Lusti Savard-ET, Jörg Speiser, Sissach.

Rena Renato-ET, Jörg Speiser, Sissach.

Der Vorstand warb für die 4. Kantonale Kuhparade am Samstag, 26. März 2022, von 9 bis 16 Uhr auf dem Neuhof in Reinach. Dort begegnen sich einmal mehr Stadt und Land, kommen miteinander ins Gespräch und haben Gelegenheit für Fragen und Antworten.

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