Kunstrasen-Finanzierung steht zur Abstimmung
Oberdorf Kommitee «Pro Ersatz Kunstrasen» lud zum Medientermin ein

Das 2007 erstellte Kunstrasenfeld mit einem mit Gummigranulat verfüllten Kunstrasenteppich des Fussballklubs FC Oberdorf hat seine Lebensdauer von 15 Jahren weit überschritten und muss dringend ersetzt werden. Einen entsprechenden Kredit in der Höhe von 530000 Franken für den Ersatz des 18 Jahre alten Kunstrasens am Fussballplatz z’Hof hatte der Souverän an der Gemeindeversammlung im Dezember 2024 mit knappem Mehr gutgeheissen. Die Gesamtkosten der Anschaffung betragen 770000 Franken, wovon der Fussballverein selbst 50000 Franken zusteuert. Mit 365 Unterschriften wurde erfolgreich ein Referendum gegen den Gemeindeversammlungsbeschluss eingereicht. Die Urnenabstimmung ist am 18. Mai.
Komitee gebildet
Jetzt hat sich ein Abstimmungskomitee «Pro Ersatz Kunstrasen» für die Umsetzung des Versammlungsbeschlusses vom Dezember 2024 gebildet, bestehend aus je drei Vertretern des Fussballvereins und der Dorfbevölkerung. «Eine Verschiebung der Kunstrasensanierung könne derweil aus Gründen der Gesundheit und des Umweltschutzes nicht länger verantwortet werden», sagt das Komiteemitglied Martin Hofer bei der Medieninformation vom letzten Freitag im Clubhaus des Fussballclubs. «Zudem würde ein Aufschub dazu führen, dass das Projekt teurer wird.»
Befürchtungen entkräften
Anfang April 2025 hat das Komitee seine Argumente pro Kunstrasen in einem Schreiben an alle Haushalte in Oberdorf detailliert formuliert. Damit möchte das Komitee Befürchtungen in der Bevölkerung über die finanziellen Konsequenzen eines neuen Kunstrasens entkräften. «Der Kredit ist im mehrjährigen Finanzplan der Gemeinde Oberdorf eingestellt und ist nicht ausschlaggebend für Steuererhöhungen», führt Komiteemitglied Holger Jakob aus. Der Kredit von 530000 Franken konnte unterdessen um 50000 Franken reduziert werden.
Regionaler Verteilschlüssel
Mit seinem regionalen Status ist die finanzielle Belastung für die Standortgemeinde Oberdorf hoch. Ein erster Versuch, einen Verteilschlüssel für regionale Sport- und Freizeitanlagen – 40 Prozent der Junioren und Aktivmitglieder des FC Oberdorf haben ihren Wohnsitz in Oberdorf, 60 Prozent stammen aus den umliegenden Gemeinden – auszuarbeiten, schlug im letzten Jahr fehl. Bei einem Ja an der Urne verspricht Komiteemitglied und Vereinspräsident Hansjörg Regenass, einen zweiten Anlauf zu nehmen.
Anlage wird selber unterhalten
Der Fussballverein mit aktuell 270 Kindern, Jugendlichen und Aktiven wird für die Bewirtschaftung der öffentlichen Gemeinde-Sportanlage z’Hof jährlich mit einem Gemeindebeitrag von 40000 Franken entschädigt, während die effektiven Unterhaltskosten zwischen 80000 und 100000 Franken beziffert werden, rechnet Jakob vor. Dank diesem persönlichen Engagement konnten für den Ersatz des Kunstrasens 185000 Franken aus dem Swisslos Sportfonds Baselland ausgelöst werden.
Juniorenabteilung reduzieren
Bei einer Niederlage an der Urne drohen dem Verein ernste Konsequenzen, wenn der Kunstrasen geschlossen werden müsste. «Als erste Massnahme müssten Teams in der Juniorenabteilung reduziert werden», sagt Jakob. Einerseits mit Sorgen, andererseits auch mit Zuversicht sieht das engagierte Komitee der Abstimmung entgegen. Es wird seine Argumente für den dringenden Ersatz des Kunstrasens in einem zweiten Schreiben an alle Haushalte in Oberdorf am 24. April formulieren.