Zauberei, Musik und Comedy

Waldenburg Theater im Pfarrhauskeller feierte das 40-Jahr-Jubiläum 

Die drei Gründungsmitglieder: Adrian Portmann, Rolf Müller und Daniel Wüthrich (v.l.).

Die drei Gründungsmitglieder: Adrian Portmann, Rolf Müller und Daniel Wüthrich (v.l.).

Zauberer Mauro Lessa sorgte für magische Momente.   Fotos: B. Reinhard

Zauberer Mauro Lessa sorgte für magische Momente. Fotos: B. Reinhard

Susanne Köhler präsentiert die Geburtstagstorte.

Susanne Köhler präsentiert die Geburtstagstorte.

Mit Schalk und Charme sorgte das Komikerduo Pelati Delicati für Stimmung.

Mit Schalk und Charme sorgte das Komikerduo Pelati Delicati für Stimmung.

Wenn eine Kleinkunstbühne seit 40 Jahren besteht, ist das eine grosse Feier wert. Rolf Müller, Adrian Portmann und Daniel Wüthrich sind die Väter dieses Erfolges. 1984 organisierten die drei Freunde ein Folk-Open-Air im Gerstel in Waldenburg und beschlossen danach, regelmässig kulturelle Veranstaltungen in Waldenburg anzubieten, um dabei jungen Künstlerinnen und Künstlern Gelegenheit zu geben, in unserer Region aufzutreten, erinnerte sich Gründungsmitglied Adrian Portmann. Dank der Hilfe vom damaligen Pfarrer Erich Meier, der seinen Pfarrhauskeller zur Verfügung stellte und mit dem kleinen Gewinn aus dem Open Air wurde das Theater im Pfarrhauskeller ins Leben gerufen.

Kulturelle Vielfalt mit Kabarett, Comedy und Musik

Mit zehn Vorstellungen im Jahr sorgten lokale, regionale und nationale sowie auch international bekannte und weniger bekannte Künstlerinnen und Künstler in den Sparten Kabarett, Comedy und Musik in den vergangenen Jahren für eine kulturelle Vielfalt. An eine witzige Geschichte kann sich Pfarrer Hanspeter Schürch noch gut erinnern: «Vor genau 25 Jahren habe ich als neuer Pfarrer die Stelle in Waldenburg angetreten und als Neumitglied vom Theater im Pfarrhauskeller einen grossen Schweizer Schauspieler engagieren können. Auf dem Weg von Liestal nach Waldenburg bekamen er und seine Bühnenpartnerin Streit und der Schauspieler verliess in Hölstein die WB. Somit musste seine Partnerin alleine auftreten.» Für die Zukunft wünscht sich Schürch mehr Kunstschaffende, die Mut zur Zote haben.

Seit 26 Jahren ist auch Dorine Schoch im Vorstand. Mit dem Künstler Marc Haller, alias «Erwin aus der Schweiz» konnte sie einen Comedy-Zauberer nach Waldenburg holen: «Durch seine Teilnahme an der Fernsehsendung ‹Die grössten Schweizer Talente›, wo er es bis ins Finale schaffte, wuchs auch sein Bekanntheitsgrad rapide an, sodass wir für seine Vorstellung in die Kirche ausweichen mussten». Mike Mathys – seit zwölf Jahren mit dabei – ergänzte: «Auch die Höhe der Gage hatte sich dadurch geändert und wurde neu verhandelt. Gefühlte 300 SMS später konnten sich dann aber beide Seiten endlich einigen». Mathys schönste Erinnerung ist der Auftritt der «Six Chicks», eine witzige A-Cappella-Formation mit sieben Frauen: «Ich habe das Ensemble bei einem Fest kennen gelernt und beschloss, dass die Sängerinnen unbedingt hierher kommen müssen», schwärmt Mathys über sein erfolgreichstes Engagement.

Sieben Künstler/-innen zum Jubiläum

Vier Jahrzehnte sind es nun also her, als im Stedtli ein ortsgebundenes Kulturleben aufflammte, dem eine bewundernswerte Kontinuität beschieden sein sollte. Und das wurde am vergangenen Freitagabend mit einer Jubiläums-Galavorstellung im lauschigen Pfarrhof gebührend gefeiert. Unter der Prämisse «15 Minuten pro Beitrag» präsentierte das siebenköpfige Leitungsteam jeweils seinen persönlichen Wunschgast. Den Auftakt machte Simon Dettwiler, er beherrscht das Schwyzerörgeli in all seinen regionalen Variationen mit Feingefühl und Witz wie kein Zweiter. Mit einer Mischung aus Zauberei und Comedy sorgte der Sissacher Zauberer Mauro Lessa für zauberhafte Momente. Danach folgte DEW mit Sängerin Nicole Schelker, Sandan Müller am Bass und Sam Köhler am Schlagzeug mit einfühlsamen Neo-Folk-Songs.

Nach der Pause ging es weiter mit Geschichtsunterricht und Stand-Up-Comedy und der Frage von Benedikt Meyer: Warum hat der Bahnhof SBB zwei Uhren? Röbi Zimmerma nahm das Publikum mit in die vielseitige, von bekannten Hits geprägte Musikwelt von Bob Dylan – und das auf Mundart. Als vorletzter Akt trug der Berner Spassvogel Matto Kämpf seine Geschichten über Kuriositäten aus dem wahren Leben in einer Art und Weise vor, die unweigerlich zu Lachanfällen führten.

Am Ende zeigte das Komikerduo Pelati Delicati mit italienischem Charme und Witz die Eigenheiten zweier Kulturen auf und sorgten mit Gesang und Tanz für einen würdigen Abschluss der Jubiläumsveranstaltung.

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