Waldweidhütte wird saniert

Waldenburg USAC Baselland hat im Jubiläumsjahr Grosses vor  

An der vollständig eingerüsteten Hütte wird mit Volldampf gearbeitet.

An der vollständig eingerüsteten Hütte wird mit Volldampf gearbeitet.

Arbeiten am verschneiten Osterdienstag, Hüttenchefin Martina Ritter, flankiert von (l.) Peter Schweizer und Hannes Schweizer, beide vom Oberdörfer Hüttenteam. Fotos: E. Gysin

Arbeiten am verschneiten Osterdienstag, Hüttenchefin Martina Ritter, flankiert von (l.) Peter Schweizer und Hannes Schweizer, beide vom Oberdörfer Hüttenteam. Fotos: E. Gysin

Niggi Isenegger, Präsident SAC-Baselland.

Niggi Isenegger, Präsident SAC-Baselland.

Er wurde exakt vor einem Jahrhundert gegründet, der SAC Baselland. Mit seinen mehr als 2500 Mitgliedern ist er ein stattlicher Verein, gleichwohl fiel die geplante Jubiläumsmitgliederversammlung ins Wasser, wie so mancher Anlass mit erwartet hoher Mitgliederbeteiligung. «Aber wir werden den Anlass nachholen», sagte Vereinspräsident Niggi Isenegger, «wir wissen bloss noch nicht wann und in welcher Form das möglich sein wird.» Ein anderes Projekt des Vereins hat hingegen deutlich Fahrt aufgenommen, die Sanierung der vereinseigenen Waldweidhütte ist auf Kurs. Noch während der letzten Schneefällen nach Ostern haben zahlreiche Vereinsmitglieder die Sanierung vorbereitet und was an Eigenleistung möglich war in kurzer Zeit abgearbeitet. Jetzt sind die Profis an der Reihe. Nach Ende der Siebzigerjahre drängt sich wieder eine Sanierung auf, die Aussenhülle ist von Wind und Wetter mitgenommen, das Dach hat gelitten. Es wird mit einer Photovoltaik-Anlage ausgestattet. Die Küche genügt den heute geltenden Hygienestandards nicht mehr, sie wird komplett erneuert. Die Fenster sowie Wasch- und WC-Anlagen sind in die Jahre gekommen und müssen ebenfalls ersetzt werden. Eine Übernachtung kostet für Vereinsmitglieder 16 Franken, für Nichtmitglieder kommt sie auf 18 Franken zu stehen, ist also immer noch günstig. Der Verein wird 602000 Franken investieren, die Mittel sind beinahe vollständig beisammen. Eine weitere Hütte ist im Eigentum des Baselbieter SAC, die «Tierberglihütte» im Sustengebiet, sie ist ganzjährig zugänglich und wurde verpachtet.

Die Hütte ist ein beliebter Ausflugsort

Bei guten Wetterbedingungen reicht die Sicht von der Waldweide weit übers Mittelland hinaus, der Horizont präsentiert dann die Alpenkette vom Titlis bis zum Tödi. Geöffnet und zugänglich ist die Hütte jeweils an den Wochenenden, «eigentlich haben wir bloss anderthalb Tage die Woche offen, dennoch werden wir vom Lebensmittelinspektor gleich streng behandelt wie jede andere Beiz», sagte Peter Schweizer. Die Hütte wird jeweils von einem mindestens vierköpfigen Hüttenteam in Betrieb gehalten. Hüttenchefin ist Martina Ritter, sie ist dafür besorgt, dass die Vorräte aufgefüllt sind und die Hütte an den Wochenenden betriebsbereit ist. Die Hüttenteams organisieren sich selbst, fällt jemand aus, sorgen sie selber für Ersatz. Diese Organisationsform habe sich bestens bewährt, sind sich alle Beteiligten einig. Bei guten Wetterbedingungen ist die Hütte sehr gut besucht, an schönen Herbsttagen zieht es die Menschen in die Höhe, über den Nebel. «An solchen Tagen ist auch die Beiz etwas weiter unten gut frequentiert», sagte Hannes Schweizer, der im Oberdörfer Hüttenteam mitmacht. «Wir stehen aber nicht in Konkurrenz mit der Beiz, wir haben nämlich keine Pommes im Angebot», ergänzte er lachend.

Regionalität wird gross geschrieben

Auf der Karte der Waldweidhütte findet sich ein ausgesprochen regionales Angebot. «Die Weine, die wir anbieten sind sämtliche aus der Region, da wäre selbstverständlich der Oberdörfer ‹Himmellüpfer›, einen vorzüglichen Kerner beziehen wir in Sissach und der Rote gedeiht in Maisprach», zählt Hüttenchefin Martina Ritter stolz auf. Daneben gibts Suppe mit Schweinswürstchen oder Wienerli mit Brot, Speckbrettli sind populär oder das «Regioplättli» mit «Passwang-Mutschli» sei bei den Gästen ebenfalls sehr beliebt sowie die Bennwiler Hofglacé, ergänzte Hannes Schweizer vom Oberdörfer Hüttenteam. Fondue und Raclette stehen in der kühlen Jahreszeit auf der Karte, allerdings müssen diese Speisen vorbestellt werden. Die Hütte lebt von den Wetterbedingungen, scheint die Sonne, kommen die Leute in Scharen auf die Waldweide, bei «Hudelwetter» könne es sein, dass nach einem Wochenende ganze sechs Franken in der Kasse liegen, «ich habe schon erlebt, dass wir an einem Wochenende gerade mal zwei Tassen Tee verkauft haben», sagte Peter Schweizer, deshalb auch haben sich die Viererhüttenteams bestens bewährt. Auch bei der Sanierung wird Regionalität ganz gross geschrieben, alle Arbeiten seien an Betriebe im Waldenburgertal und der angrenzenden Region vergeben worden, erklärte Vereinspräsident Isenegger.

Das notwendige Holz komme aus den Waldungen der Standortgemeinde Waldenburg, betonte Hannes Schweizer. Die Arbeiten werden einige Zeit in Anspruch nehmen, sie sollten Ende Juli beendet sein, sodass die Hütte ab August wieder öffentlich zugänglich ist. Die finanziellen Mittel für die Sanierung sind weitgehend beisammen, es fehlen noch um die 40000 Franken, «wir wollen keine Schulden machen und die gesamte Sanierung finanzieren können», sagte Vereinspräsident Niggi Isenegger, «wir haben daher einen letzten Spendenaufruf ins Internet gestellt.» Unter www.lokalhelden.ch/sanierung-waldweidhuette ist diese Crowdfunding-Aktion aufgeschaltet.

Der aktuelle Stand auf der Baustelle kann ebenfalls im Internet mitverfolgt werden, auf der Sanierungs Homepage sanierung-waldweidhuette.ch sind alle Infos zugänglich. Vereinspräsident Isenegger ist zuversichtlich, dass die noch fehlenden Mittel zusammenkommen werden und der Verein die sanierte Hütte im August schuldenfrei dem Betrieb übergeben kann. Die offizielle Einweihungsfeier ist dann auf den 25. September 2021 angesetzt.

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