Sämtliche Einsprachen sind bereinigt
Lauwil Lange geplante Strasse kann gebaut werden

Manchmal braucht es für grosse Vorhaben einen langen Schnauf. Bei der Erschliessungsstrasse im Lauwiler Gemeindegebiet «Bifang» trifft das sicher zu. Es sei die letzte Strasse, die in Lauwil gebaut werde berichtet der Gemeinderat. Die letzten Bauparzellen der Gemeinde ermöglichen die Errichtung von etwa zehn Einfamilien- oder Doppeleinfamilienhäusern. Die Vorgeschichte reicht Jahrzehnte zurück. Die Krux dabei, die Anstösser müssen für einen Teil der Kosten aufkommen. Wer im «Bifang» Bauland erwirbt und eine Liegenschaft errichten möchte, muss an die Erschliessung einen Beitrag leisten. Zur Kasse werden aber auch Grundeigentümer gebeten, die unfreiwillig zu Anstössern werden und auf den ersten Blick gar nichts haben von der neuen Strasse. Die Pläne seien im Jahr 1998 erstmals zum Stillstand gekommen, eine Einsprache eines angrenzenden Landbesitzers sei der Grund gewesen, sagte Gemeindepräsident Raymond Tanner anlässlich des Spatenstichs von letzter Woche. In den Jahren 2012 und 2016 wurden weitere Anläufe genommen. Thomas Mosimann, Vorgänger von Tanner, kniete sich in das Geschäft hinein und konnte in manchen Gesprächen die Einsprecher zum Einlenken bewegen. «Dafür bin ich Thomas Mosimann sehr dankbar», sagte Raymond Tanner anerkennend. Mosimann gilt als «Vater» der Strasse, «er hat nach dem Jahr 2016 kontinuierlich daran gearbeitet Lösungen zu finden, die für alle tragbar sind», so Tanner weiter.
Die Mittel sind längst bewilligt
Anfang 2020 konnten dann die Kaufrechtsverträge für die Strassenparzelle unterzeichnet werden. Dann war es der Kanton, der den Lauwilern noch eine Aufgabe aufbürdete. Bei der Eingabe des Mutationsgesuchs für den Strassenlinienplans sistierte der Kanton die Mutation bis zur Fertigstellung des geforderten Berichts der Gemeinde zur Bauzonenüberprüfung. Der in der Folge erstellte Bericht wurde schliesslich im vergangenen August vom Kanton genehmigt. Die Gemeinde startete sofort das fällige Submissionsverfahren, das bereits am 29. September abgeschlossen werden konnte.
Der Spatenstich wurde am vergangenen 10. November zelebriert, damit können nun die Baumaschinen auffahren und das Werk in den kommenden Monaten bauen. Der Kredit für das Bauwerk wurde von der Gemeindeversammlung bereits im Jahr 2018 genehmigt. Es sind 1,4 Millionen Franken für die Strasse und sämtliche Werkleitungen.
Die Kosten des Strassenbaus kommen auf 400 000 Franken zu stehen, hievon müssen sich die Anstösser zu 80 Prozent beteiligen. Wer ein neues Haus baut wird über die Kanalisationsgebühr an den Anschlusskosten für Wasser und Abwasser zur Kasse gebeten, der Rest belastet die Wasser-, bzw. Abwasserkasse der Gemeinde.
Für Strom- sowie Internetanschlüsse schliesslich kommen die Anbieter selbst auf und refinanzieren ihren Aufwand über die Nutzungsgebühren.