Oscar für Baselbieter Film

Reigoldswil Mit 19 Monaten Verspätung feierte der Skiclub sein grosses Jubiläum

Filmproduzent Remo Suter mit Oscar, Präsidentin Fabienne Ballmer und Christoph Ab
Filmproduzent Remo Suter mit Oscar, Präsidentin Fabienne Ballmer und Christoph Ab

Als Untersektion des Turnvereins wurde die Skiriege Reigoldswil am 23. Januar 1945 gegründet. Erster Präsident war Hans Probst. Unter Präsidentin Fabienne Ballmer durfte am letzten Samstag endlich das 75-Jahre-Jubiläum gefeiert werden. Dies und noch viel mehr ist in der Jubiläumschronik nachzulesen. Turbulente Zeiten mit und ohne Präsidium, Erfolge, Schneemangel und immer wieder tolle und ausgefallene Projekte, die dank dem Zusammenhalt im Verein realisiert werden konnten, werden darin beschrieben. Eine Langlaufloipe und ein Slalom im Stedtli Liestal sind nur zwei der zuerst als verrückt und unmöglich titulierten Ideen, die aber tatsächlich organisiert wurden.

Ballmer: Ein gesundes Vereinsleben ist wichtig

Liebe, Treue, Zuverlässigkeit und Schönheit sind wichtige Bestandteile für ein gesundes Vereinsleben, sagte Präsidentin Fabienne Ballmer in ihrer Rede. Alle Mitglieder lieben das Skifahren und die Berge. Wer einmal Mitglied beim SCR (Skiclub Reigoldswil) war, bleibt ihm als Heimatclub ein Leben lang treu. Ohne die Zuverlässigkeit der Mitglieder gäbe es den Club nicht mehr. «Die Bergclubs belächeln uns zwar, weil wir keine richtigen Berge haben. Wenn sie aber einmal bei uns sind, bewundern sie die Schönheit unserer Landschaft», sagte die Präsidentin. Zu all dem passen die Enziane, die sie als Tischdekoration auswählte. Ballmer war schon als Kind und Jugendliche beim Club und spürte schon damals die Zugehörigkeit. «Es entstanden lang-jährige Freundschaften. Das ist auch noch heute so. Die Mitglieder kommen aus dem ganzen Kanton», er-zählte sie. Sie erwähnte die schwierigen Zeiten, die der Club immer wieder überstand. «Und auch die letzten beiden Jahre werden einmal dazu gehören.» Das Jubiläum wollte man mit einem grossen Anlass nachholen, was aber wegen Covid nicht möglich war. Statt auf ein grosses Fest irgendwann in der Zukunft zu warten, feierte man nun in bescheidenerem Rahmen.

Erfolgreicher Nachwuchs aus dem Unterland

Ehrenpräsident, der seit 52 Jahren Clubmitglied ist, dankte der Präsidentin «für ihre wunderbare Rede. Funktionierende Dorfvereine sind für Gemeinschaft wichtig und eine wichtige Stütze», sagte er. Er erwähnte den Bau des Vogelberg-Skilifts und der Wasserfallenbahn im Jahr 1956, was dem Verein neuen Schwung gab. Damals konnte man im Baselbiet während zwei Monaten im Jahr Wintersport betreiben.

Stephan Binggeli, Präsidiumsmitglied von Swiss-Ski, sprach über die grosse Bedeutung der Flachlandclubs. Mit Didier Cuche, Beat Feuz und Lara Gut kommen ganz grosse Namen aus peripheren Regionen. Für die Nachwuchsförderung überweist der Regionalverband 2000 Franken.

Urs Schaub von der Skiriege Zeglingen betonte, dass beide Vereine Kinder dazu animieren wollen. Dazu sagte Fabienne Ballmer: «D Zegliger hei öppis, wo mir nit hei. Und zwar das gmüetliche Beizli. Mir würde gärn verbi cho, und an euchem Skilift e paar Schwüng mache. E Lift hei mir nämlig nümm.»

Auch der Frauenturnverein und die Männerriege bringen Grüsse und Geschenke. Gemeindepräsident Fritz Sutter bedankte sich beim Skiclub im Namen der Gemeinde und sagte:» Ich bi eigentlich mit leere Händ cho, denn d Gmein het kei Gäd. Nei, Spass bisite. Mir hei s gäld scho letschts Johr überwiese. Und do isch no es Trinkgäld derzue.

Ein Oscar für den Jubiläumsfilm

«Gspunne» schien die Idee von Remo Suter, als er von einem Dokumentarfilm über die 75 Jahre Clubgeschichte sprach. Doch «gspunneni» Ideen werden im Skiclub noch so gerne verwirklicht. Der Erfolg gab ihm recht. Suter versteht sein Handwerk. Sogar für Aussenstehende, die nichts mit dem Clubleben zu tun haben, ist der Film spannend. Alte Filmausschnitte und Bilder werden gezeigt und dazwischen treten Clubmitglieder auf und erzählen ihre interessanten Anekdoten. Gedankt wurde ihm für seine Leistung mit einem fast echten Oscar. Und die Präsidentin wurde mit einem Blumenstrauss belohnt.

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