Naturschutz im WB-Tal
Oberdorf Über 60 Personen halfen am Naturschutztag mit
Eine grosse Schar von Naturschützern aus Hölstein, Langenbruck, Niederdorf, Oberdorf und Waldenburg besammelte sich am letzten Samstag in Oberdorf zum gemeinsamen ersten Naturschutztag im Waldenburgertal. Die vielfältige Landschaft im Tal ist ein wichtiger Standortfaktor und sie muss regelmässig gepflegt werden.
In Niederdorf wurde beim Weiher gearbeitet und auch die Amphibiengruppe Waldenburg widmete sich ihrem kleinen Teich. In Oberdorf machte man Jagd auf Neophyten. Speziell im Visier hatte man die invasive Kanadische Goldrute. Sie ist mehrjährig, hat gelbe Blüten und wird ca. 60 bis 120 cm gross. Sie breitet sich rasch und flächendeckend aus und verdrängt andere Pflanzenarten. Eingeführt wurde sie als Zierpflanze und für Bienen. Heute ist sie verboten und muss auch aus privaten Gärten entfernt werden. Auch das Einjährige Berufkraut stand auf der Ausmerzliste. Es entwickelt schöne Blüten, ähnlich wie Margeriten. Seine verzweigten Stängel werden 30 bis 100 cm hoch. Entgegen dem Namen ist es zwei- bis dreijährig. Das Kraut produziert enorm viele Samen und bildet rasch dichte Bestände. Es bevorzugt Magerwiesen und beeinträchtigt damit die Biodiversität. Tiere mögen die Pflanze nicht, was ein weiterer Vorteil für dessen Ausbreitung auf Weiden bietet.
Bei der Panzersperre in Oberdorf haben die Förster schon gerodet. Vor allem grosse Bäume wurden entfernt und Büsche stehen gelassen. Am Arbeitstag schichteten Kinder und Erwachsene grosse Haufen mit Ästen auf. Diese dienen nun Eidechsen, Igeln und anderen kleinen Tieren als Unterschlupf. Die grossen Asthaufen locken vor allem Igel an. Eidechsen suchen sich das feinere Material. Die Haufen dienen auch als Schutz vor Raubvögeln oder Füchsen und sind ideale Nacht- und Winterquartiere.
Marc Sauser vom Forstbetrieb Frenkentäler bereitete Sträucher zum Setzen vor. Es soll eine Hecke entstehen mit Berberitze, Heckenrose und Gemeinem Geissblatt. Sie sind kleinwüchsig, damit der Boden beschattet wird. Spontan schlägt die Niederdorfer Gemeinderätin Helen Koch vor, eine Wieselburg zu bauen. Zusammen mit Kindern schleppt sie grosse Steine, dünne Baumstämmchen und Geäst herbei. Und rasch steht die neue Wohnung zum Bezug bereit.
Bis zur Znünipause war man mit dem Aufschichten und Bauen fertig. Danach bekamen die Kinder Hacken, um Löcher für die Büsche zu graben.
«In Hölstein gibt es neu eine Umweltkommission. Fünf von vier Mitgliedern sind heute dabei», sagte Gemeinde-rat Andreas Appenzeller, der sich freute ,dass so viele Leute am ersten gemeinsamen Naturschutztag im Waldenburgertal mithalfen. Weitere Fotos: www.presstime.ch > Baselland