Landwirtschaft in alten Zeiten
Bennwil Traktoren und Landmaschinen von gestern bis heute
Auf den Zufahrtsstrassen nach Bennwil herrschte am letzten Samstag Langsamverkehr. Überall in den umliegenden Dörfern wurden Oldtimer-Traktoren gesichtet, die einzeln oder in kurzen Kolonnen zur Bennwiler Mehrzweckhalle tuckerten. Dort fand ein grosses Oldtimer- und Landmaschinentreffen statt, das bei heissem Sommerwetter etwa tausend Schaulustige anlockte. Am Abend wurde in den Modus «Sommernachtsfest mit Livemusik» gewechselt und bis spät in die Nacht hinein gefeiert.
Auf der gemähten Wiese beim der MZH waren in mehreren Reihen Pflöcke eingeschlagen, bei denen die Eigentümer ihre Oldtimer parkierten. Die meisten waren mit Jahrgang, Modellbezeichnung und weiteren Angaben angeschrieben. Wenn man die schön aufgereihten alten Traktoren näher betrachtete, fiel auf, dass die ganze Bandbreite vom kleinen – fast Minitraktor – bis zum Ungetüm mit mannshohen Rädern zu sehen war. Angemeldet waren etwa 60 Fahrzeuge. Insgesamt kamen aber gegen hundert Fahrzeuge, die vorwiegend aus der Region Nordwestschweiz stammen.
«Die Museumskommission wollte im letzten Jahr ein paar alte Traktoren präsentieren», erzählte Präsident Jeremias Heinimann. Diese Idee brachte einen Stein ins Rollen und das Projekt nahm ein grösseres Ausmass an. Daraus entstand der erste Oldtimertreff 2024 bei der Mehrzweckhalle mit einem Volksfest. Zum breiter abgestützten OK gehören die «Banntagsschützen», die «Freunde alter Landmaschinen Nordwestschweiz» aus Reinach und weitere Vereine. «Die Banntagsschützen sind vorwiegend jung, motiviert und sie machen gerne Feste», lobte Heinimann die Jungen. «In der Museumskommission sind alle pensioniert.» Ob es auch im nächsten Jahr ein Oldtimertreffen gibt, hängt von den beteiligten Organisatoren ab. Der Anklang ist aber gross, sodass man damit rechnen kann.
Dreschen wie anno dazumal
Ein Highlight waren die Vorführungen der Dreschergruppe von der Reinacher «Buurezunft». Gezeigt wurde, wie in den 30er bis 50er-Jahren des letzten Jahrhunderts von Hand gedrescht und Mehl gemahlen wurde. Damals wurde nach dem Flegeln noch tatsächlich in Handarbeit «der Spreu vom Weizen getrennt». Später entstanden einzelne Maschinen und schliesslich ein Kombigerät, das schon Strohballen ausspuckte. Im Gegensatz zu den kleinen Maschinen stand im Hintergrund ein riesiger Mähdrescher.