Kommissar Brockmöller in einer Paraderolle

Oberdorf Charles Brauer las Krimis

Charles Brauer, ein Gläschen Roter gehört dazu.Foto: e. gysin
Charles Brauer, ein Gläschen Roter gehört dazu.Foto: e. gysin

Im deutschsprachigen Europa war er daheim auf der Leinwand sowie auf manchen namhaften Theaterbühnen. Charles Brauer wurde 1935 in Berlin geboren und lebt heute in Böckten. Seine Schauspielkarriere erstreckt sich über 70 Jahre. Eine seiner bekanntesten Rollen war die des Hamburger Tatort-Kommissars Peter Brockmöller, zwischen 1986 und 2001 wurden 38 Folgen im Fernsehen ausgestrahlt. Er war an unzähligen weiteren Filmen beteiligt. Er war aber auch auf der Bühne des Württembergischen Staatstheaters in Stuttgart engagiert auch auf Bühnen in Bochum oder Hamburg hat Brauer Spuren hinterlassen. Er hat sich auch einen Namen gemacht als Synchronsprecher zudem ist er Stammsprecher der deutschsprachigen Hörbücher des US-amerikanischen Schriftstellers John Grisham.

Beim Vorlesen und Interpretieren von Texten ist Brauer ein Meister, das bewies er auch an der Lesung in Oberdorf. Ein zahlreiches Publikum hatte sich an den von der Bibliothek organisierten Abend eingefunden. Es kam vollumfänglich auf seine Rechnung. Brauer eröffnete den Abend mit einer Geschichte von Edgar Allan Poe. Der Amerikaner lebte exakt in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, er wurde bloss 40 Jahre alt und gilt als Meister von Kurz- und Horrorgeschichten sowie Krimis. Zu seinen Lebzeiten war er nicht sehr erfolgreich und starb arm 1849, fast sämtliche seiner Geschichten seien verfilmt worden, sagte Brauer.

Auch eine Geschichte von Bertolt Brecht gehörte zum Programm. Und natürlich bekam Jules Maigret der Kommissar von Georges Simenon einen grösseren Abschnitt des Abends. 75 Maigret-Krimis hat Simenon verfasst, manche davon sind verfilmt worden. «Von den verschiedenen Darstellern des Kommissars Maigret fand ich Jean Gabin am besten», bemerkte Brauer. Auf sein Urteil wird man sich getrost verlassen können. Es war eine Schrecksekunde, als Brauer zwischen den Zähnen zischte. «Du Dreckskerl!». Das, genau das war Ausdruck der hohen Kunst der Interpretation, die Charles Brauer beherrscht. Man hatte für diesen Moment das Gefühl der leibhaftige Kommissar Maigret sitze da vorne am Tischen neben den gelben Tulpen und schnauze einen von ihm gefassten Verdächtigen an.

Der Applaus war lange und inbrünstig, Brauer hatte sein Publikum in den Bann gezogen.

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