Kochkunst und viel Spektakel

Waldenburg An der «Wemotion» kamen Genussmenschen voll auf ihre Kosten  

Das Dessert mit Glace aus Kirschholzspänen. Fotos: M. Herrmann

Das Dessert mit Glace aus Kirschholzspänen. Fotos: M. Herrmann

Inhaber und Koch Marcel Blättler inmitten der Jungköchinnen und Jungköche.

Inhaber und Koch Marcel Blättler inmitten der Jungköchinnen und Jungköche.

Ballett vor dem Hauptgang.

Ballett vor dem Hauptgang.

Mit allen Sinnen fühlen und geniessen, das war das Motto der «Wemotion 2022». Inspiriert durch den Spitzenkoch Stefan Wiesner, der auch Hexer oder Alchemist aus dem Entlebuch genannt wird, kochten die besten Jungköchinnen und Jungköche des Berufsbildungszentrum Baselland zusammen mit Marcel Blättler, dem Koch des Leue Waldenburg. Auf dem Programm stand hochstehende Kulinarik, gewürzt mit einem guten Schuss Kultur aus dem Waldenburgertal. Die etwas über 200 Besucherinnen und Besucher im fast komplett ausverkauften Leue kamen dabei voll auf ihre Kosten an diesem von Donnerstagabend bis Samstagabend stattfindenden Event.

Abend beginnt vielversprechend

Mit sanften Klängen aus dem Handörgeli der Edelschränzer, einem Trio, das sich aus der Musikschule beider Frenkentäler kennengelernt hatte, begann der Event vielversprechend. Moderiert durch den Abend wurde durch Seraina Degen, die mit Kohlebrot aus Mehl von Maisprach und einem Schinken aus Langenbruck das Amuse-Bouche ankündigen durfte. Das Konzept der Organisatoren, junge Kochtalente mit jungen Talenten aus Kultur gemeinsam an einem Abend auftreten zu lassen und ihnen so eine öffentliche Plattform zu bieten funktioniert bestens und die Besucherinnen und Besucher verdankten den Beginn mit einem grossen Applaus.

Inspirationsquelle Entlebuch

Die jungen Kochtalente durften im Rahmen ihrer Ausbildung zur Inspiration für diese Abende eine Reise nach Entlebuch unternehmen und sich von Stefan Wiesner in die geheimnisvolle und sehr naturnahe Küche einführen lassen. Nicht nur das Verwenden einfacher Kräuter und Blätter aus dem Wald wurde gelernt, sondern auch das Kochen am offenen Feuer. Heraus kam ein Menü, das es in sich hatte. Es bestach durch eine sehr durchdachte Auswahl hochwertiger regionaler Produkte und bot eine schöne Balance aus allen Geschmacksrichtungen. Die Vorspeise mit einem Kürbissalat, gebackener Brennnessel und Frischkäse, begleitet durch Weinbeeren unterstrich diese geniale Symbiose. Musikalisch ging es weiter mit Darbietungen aus der Musikschule an der Geige und mit Gesang.

Hauptgang mit Ballett und Wurst

Bevor es zum Hauptgang ging, verzauberte die Ballettschule von Marina Amiet die Zuschauer und lud sie auf eine spannende Reise des Tangos und viel Grazie ein. Kulinarisch ging es mit einer Honig-Bierwurst weiter, die selbst hergestellt wurde und Zwetschgen aus Sissach und Kartoffeln aus Liestal. Auch die Wurst wurde in Entlebuch entwickelt und die Lehrlinge durften das Wursten vom Schneiden des Fleisches bis zur fertigen Wurst selbst erfahren und kennenlernen. Auch dem Geschäftsführer von Baselland Tourismus Michael Kumli gefiel der Abend: «Es ist sehr schön zu sehen, wie die jungen Talente hier kochen mit Produkten aus unserem Kanton.»

Dessert von der Motorsäge

Vor dem Dessert gab es vom Chor Femtastix, der komplett a capella sang, eine perfekte Einstimmung für den Nachtisch. Dazu wurde eine Zutat verwendet, die auf den ersten Blick nicht so recht zu einem Essen passen will, nämlich Kirschholzspäne. Gewonnen werden sie mithilfe der Motorsäge aus dem Holz des Kirschbaums. Diese werden dann in Milch gekocht und so der Geschmack als Essenz gewonnen. Dieser Geschmack wurde in die Glace eingearbeitet, die zusätzlich noch mit einem Raucharoma verfeinert wurde. Zusammen mit einem Schokoladenboden als Erde, einem Läckerli und einem Kirschblütenblatt, das frittiert wurde, war es eine ausserordentlich spannende Kombination. Für das Finale war dann das Trio Amuse Bouche zuständig. Mit Rolf Jörin, der ebenfalls im Organisationskomitee war, wurde ein Medley durch Schweizer Lieder angestimmt, das den Saal richtig zum Kochen brachte.

Für Markus Thommen, Mitorganisator, war es ein gelungener Abend: «Ich habe viele zufriedene Gesichter gesehen und wir werden eine Fortführung planen.» Wer nicht in Waldenburg war an einem dieser Abende, hat ganz gewiss nicht nur kulinarisch etwas verpasst, sondern auch ein Stück Kultur aus dem Waldenburgertal und sollte bei einer nächsten Durchführung unbedingt dabei sein.

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