Kampf um gesunde Finanzen geht weiter
Oberdorf Rechnung 2023 schliesst ausgeglichen ab
Gemeindepräsident Piero Grumelli hat die Gemeindeversammlung am Dienstag vor einer Woche unkompliziert und für einmal «von hinten» begonnen. Die in vielen Gemeinden üblichen Ehrungen und Verabschiedungen stellten das erste (inoffizielle) Traktandum dar, wo verdiente Personen herzlich und mit Applaus verabschiedet wurden.
Gewürdigt wurde alt Gemeinderätin Monika Weinmann, die der Exekutive rund anderthalb Jahre angehörte. Im Weitern wurden Natascha Krattiger und Hansjörg Regenass (beide Geschäfts- und Rechnungsprüfungskommission), Roger Autenried und Beat Schweizer (beide Bau- und Planungskommission) sowie Daniela Wiesner (Natur- und Umweltschutzkommission) verabschiedet. Mit der «Entlassung in den Ruhestand» ist zudem den beiden Schulräte Franziska Schweizer und Martin Strub für ihre Arbeit gedankt worden.
Das klare Hauptthema des Abends vor nur zwei Dutzend Stimmberechtigten (inklusive des Gemeinderats) bestritt Finanzchef und Vizepräsident Michael Wild. Er präsentierte erneut keine Superzahlen, aber letztlich doch solche mit etwas «Morgenrot am Himmel». So schliesst die Rechnung 2023 bei einem Aufwand und einem Ertrag von je 12,079 Millionen Franken ausgeglichen ab. Allerdins: Ohne die Entnahme von 45000 Franken aus den finanzpolitischen Reserven wäre ein Defizit in dieser Höhe entstanden. Diese Massnahme stand denn vergangene Woche nie zur Diskussion. Im Gegenteil: Der Souverän hiess das von Wild präsentierte Ergebnis in allen Teilen und zwar einstimmig gut.
Die finanzpolitischen Aussichten für die Gemeinde Oberdorf bleiben trotzdem trüb. Dies bestätigte der Vizepräsident der Geschäfts- und Rechnungsprüfungskommission, Hansjörg Regenass. Es sei unumgänglich, dass in Bezug des Lastenausgleichs oder der Aufgabenverteilung zwischen Kanton und den Gemeinden eine Neuausrichtung beziehungsweise grundlegende Umgestaltung notwendig sei. «Sonst kommen wir hier in Oberdorf nie auf einen grünen Zweig.» Regenass würdigte die Arbeit des Gemeinderats mit Nachdruck. Dieser habe sein Bestmögliches getan.
Zu den Zahlen: Oberdorf verzeichnete im vergangenen Jahr Steuereinnahmen in der Höhe von 4,6 Millionen Franken. Das sind Mehreinnahmen gegenüber dem Vorjahr von 29000 Franken. In der Bilanz ist ein Nettovermögen von 8,9 Millionen Franken ausgewiesen, das Verwaltungsvermögen beträgt 7,2 Millionen Franken. Wild sagte auch, dass das Fremdkapital um netto drei Millionen Franken auf 9,1 Millionen Franken angewachsen sei. Das Eigenkapital ist mit 6,9 Millionen Franken ausgewiesen.
Gemeindepräsident Grumelli informierte schliesslich über vollzogene Einbürgerungen sowie über die Schlussabrechnung über die Sanierung des Vorplatzes Mehrzweckhalle, die deutlich unter dem bewilligten Kreditrahmen lag.