Ja zu Mettlen, Budget und Gemeindestrassen

Niederdorf Einwohnergemeindeversammlung  

Die von gegen Hundert Personen besuchte Niederdörfer Gemeindeversammlung ist am Montag dieser Woche allen Anträgen der Exekutive gefolgt. Sie hiess das mit gegen einer halben Million Franken stark defizitäre Budget 2024 gut und bewilligte zwei Tiefbauprojekte mit Bruttokosten von über vier Millionen Franken. Der Verkauf der «Mettlen-Parzellen» zum Preis von 3,5 Millionen Franken war ebenfalls unbestritten.

Gemeindepräsident Martin Zürcher sprach am Abend aufgrund des sehr guten Besuchs von einer gefreuten «Gmeini», die aufgrund der reicht befrachteten Traktandenliste mit elf(!) Tagesordnungspunkten bereits um 19 Uhr, eine Stunde früher als üblich, begann. Es war in diesem Sinne eine noch nie dagewesene «Gmeini» in der Geschichte der Gemeinde Niederdorf.

Der Niederdörfer Souverän hat anfangs Woche ausgiebig diskutiert. Er tat dies in jeder Phase sachlich, wobei sich jedoch zeigte, dass mehrfach, beziehungsweise bei (fast) allen Sachgeschäften, deutliche Nein-Stimmen, aber auch viele Enthaltungen feststellbar waren. Aber: Alle zu genehmigten Tagesordnungspunkte wurden letztlich grossmehrheitlich durchgewunken. So auch der Verkauf der «Mettlen-Parzellen». Dort sollen in fünf 18 mal 18 Meter grossen und mehrgeschossigen Mehrfamilienhäusern 18 Eigentums- und 33 Mietwohnungen erstellt werden. Der Verkauf der 8286 Quadratmeter grossen Parzelle zum 3,5 Millionen Franken passierte erwartungs-gemäss problemlos und sehr deutlich. Das defizitäre Budget sei, so Gemeindepräsident Martin Zürcher, nicht zu vermeiden gewesen. Zu gross seien die Ausgaben, die vom Kanton vorgegebenen seien. Aber, so Zürcher, es gebe auch Lichtblicke für die Zukunft. So zeige der Aufgaben- und Finanzplan bis 2028 tendenziell in eine gute Richtung. Sind im kommenden Jahr 494000 Franken Aufwandüberschuss geplant, reduziere sich diese Grösse voraussichtlich auf unter 300000 Franken bis in fünf Jahren.

Auch GRPK-Präsident Urs Roth wies auf diese Situation und auch nicht zum ersten Mal auf das strukturelle Defizit hin, welches als «längerfristiges Szenario» anzupacken sei. Generell stellte Roth klar, dass in jedem Fall und in allen Bereichen bei den Ausgaben Mass zu halten sei.

Zu den Tiefbau-Krediten: Für die Neuauflage des Hofackerwegs und Stichmatt sind 1,13 Millionen Franken gutgeheissen worden. Für den Neubau Sunneweg und dem Teilstück Stolltenstrasse haben die Stimmberechtigten drei Millionen Franken bewilligt. Diese Summen sind Bruttobeträge; substanzielle Beträge werden nach Bauende durch Anschluss- und Anwenderbeiträge in die Gemeindekasse zurückfliessen. Die Gemeindeversammlung entschied sich schliesslich für die Beibehaltung des Schulrats und sie stimmte einer Anpassung der Gemeindeordnung zu. Robert Chaudet, der neue Vizepräsident, informierte zudem über den neu installierten Notfalltreffpunkt bei der Mehrzweckhalle.

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