Einweihung mit Pauken und Trompeten

Lauwil Die Strasse im Bifang wurde gefeiert  

Pfarrerin Franziska Eich Gradwohl ist auch Klarinettistin in der Musikgemeinschaft Bretzwil-Lauwil.Fotos: E. Gysin

Pfarrerin Franziska Eich Gradwohl ist auch Klarinettistin in der Musikgemeinschaft Bretzwil-Lauwil.Fotos: E. Gysin

Auf der Treppe des Thomas-Mosimann-Wegleins durchschneidet Gemeindepräsident Raymond Tanner das symbolträchtige Band inmitten der Schülerinnen und Schüler.

Auf der Treppe des Thomas-Mosimann-Wegleins durchschneidet Gemeindepräsident Raymond Tanner das symbolträchtige Band inmitten der Schülerinnen und Schüler.

Ein Dorf wie Ferien, sagte jemand. Lauwil ist ein Juwel, gelegen in einer eindrücklich schönen Landschaft, am Fuss der stotzigen Hohwacht. Keine Durchgangsstrasse und somit auch kein Motorradlärm, jetzt wo der Sommer sich zeigt. Am vergangenen Samstag haben sie gefeiert und zwar zünftig, das Dorf war auf den Beinen. Ein Jahrhundertwerk wurde fertiggestellt, die letzte noch zu bauende Strasse – Im Bifang – in der kleinen Oberbaselbieter Gemeinde. Es dauerte ein halbes Jahrhundert, wie viele Gemeinderatsmitglieder sich damit beschäftigt haben und mit dem Projekt gescheitert sind, wisse er nicht, sagte Gemeindepräsident Raymond Tanner in seiner Ansprache. Thomas Mosimann, sein leider verstorbener Vorgänger im Amt habe es durchgezogen. «Er ist unermüdlich geweibelt, hat mit den Anstössern solange geredet, bis ein Kompromiss gefunden wurde», zollte er seinem Vorgänger Respekt und Anerkennung für dessen segensreiches Wirken. «Schön, durfte er den Spatenstich im vergangenen Herbst noch miterleben», blickte Tanner zurück.

Alle Dorfvereine waren spontan dabei

Allerdings hatte der Kanton doch noch Einwände. Als man sich am Ziel wähnte, sei aus Liestal das Veto gekommen. Als diese Einwände schliesslich ausgeräumt waren, konnten die Bagger auffahren. Dann ging es schnell, begünstigt durch den milden Winter waren die fälligen 2900 Kubikmeter Erdreich und Fels ziemlich zackig abtransportiert, die Menge entspreche rund 400 Mulden zu sieben Kubikmeter, sagte Tanner. «Wir werden nie mehr eine Strasse bauen, auf dieser Ebene ist Lauwil ferig gebaut, aber wir werden zu den bestehenden Sorge tragen», dann übergab der Gemeindepräsident an die Musikgemeinschaft Bretzwil-Lauwil, auf dass mit Pauken und Trompeten das Fest lanciert wurde. Derweil hoch oben am Himmel vier Deltasegler zum Marsch «Läbigs Louel» tanzten, sie waren von der Hohwacht aus gestartet und gehören dem Delta- und Paraclub Hohwacht an, auch dieser Verein war aktiv am Fest beteiligt. Ebenso der Jodlerklub «Hohwacht», Raymond Tanners Stimme hat bei den Jodlern Gewicht, er ist nämlich auch deren Vereinspräsident.

Auch Pfarrerin Franziska Eich Gradwohl von der Kirchgemeinde Bretzwil-Lauwil wandte sich in einer sympathischen Ansprache an das zahlreiche Publikum. «Alles wirkliche Leben ist Begegnung», zitierte sie den Theologen Martin Buber. Danach reihte sich die Pfarrerin wieder an ihren Platz im Musikverein ein, sie spielt dort Klarinette.

«Hier in Lauwil schwatzen wir nicht bloss vom Milizgedanken, wir leben ihn», sagte Tanner anschliessend, «diesen Geist wollen wir pflegen und ausbauen, wir wollen ein aktives Dorf sein, wir wollen nicht auf die zeigen, die man nie sieht, nein, wir wollen sie einladen teilzunehmen.» Das ist offenbar bei diesem Fest gelungen, nebst den Jodlerinnen und den Musikanten, war auch der Frauenverein, der Natur- und Vogelschutzverein, der Delta- und Paraclub, die Jäger sowie die Schützen dabei. Die Schule und die Feuerwehr leisteten ebenfalls einen Beitrag. «Auch unser Gemeindearbeiter, er ist zwar kein Verein, aber eben doch eine Institution in Lauwil und er hat versprochen mit einem Stand am Fest präsent zu sein.» Der Applaus war kräftig und anhaltend. Alles, was am Fest konsumiert wurde, war von der Gemeinde offeriert, ausser alkoholische Getränke, diese mussten bezahlt werden. Schliesslich gab Tanner bekannt, dass beim Einnachten die Bar aufgehe. Dort könne dann genagelt werden. «Damit ich richtig verstanden werde, es können Nägel in Holzstücke gehämmert werden.»

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