Ein geschichtsträchtiges Unternehmen in der Galvanotechnik

Waldenburg Firma Rero AG veredelt Gegenstände  

Seit 1882 ist das erfolgreiche Unternehmen mit Produktionsleiter Halil Cebeci (l.) und Geschäftsführer Thomas Tschopp im Waldenburgertal verankert.

Seit 1882 ist das erfolgreiche Unternehmen mit Produktionsleiter Halil Cebeci (l.) und Geschäftsführer Thomas Tschopp im Waldenburgertal verankert.

Seit fast 140 Jahren ein erfolgreiches Unternehmen in Galvanik, Eloxieren und Elektropolieren.Fotos: S. Van Riemsdijk

Seit fast 140 Jahren ein erfolgreiches Unternehmen in Galvanik, Eloxieren und Elektropolieren.Fotos: S. Van Riemsdijk

Topmoderne Installationen ermöglichen den aufwendigen Beschichtungsprozess.

Topmoderne Installationen ermöglichen den aufwendigen Beschichtungsprozess.

Das traditionsreiche Unternehmen Rero AG mit Sitz in Waldenburg ist eine der führenden und grössten Metallveredelungsfirmen der Schweiz. Seit über 130 Jahren bietet sie mit Galvanisieren, Eloxieren und Elektropolieren ein breites Spektrum von Oberflächenbehandlung an. In fünf Abteilungen werden Produkte nach Kundenwunsch veredelt. Mit einem Umweltmanagementsystem und mit dem Zertifikat nach ISO 14001 wird eine ressourcenschonende Arbeit im Sinne der Nachhaltigkeit garantiert.

Dazu Geschäftsführer Thomas Tschopp: «Wir wollen dazu beitragen, nachfolgenden Generationen eine intakte Umwelt zu hinterlassen, und tätigen beträchtliche Investitionen, um unseren Ressourcenverbrauch und unseren Fussabdruck nachhaltig zu reduzieren.» Ergänzende Dienstleistungen wie Transport und Beratung runden das Angebot ab. Durch die enge Zusammenarbeit mit der Multi-Veredelung GmbH in Schliengen (Süd-Deutschland) besteht seit 25 Jahren eine direkte Verbindung in den europäischen Wirtschaftsraum.

Im Tal stark verwurzelt

Das Unternehmen wurde im Jahr 1882 von Heinrich Tschopp gegründet, der sich auf die Vergoldung von Uhrenschalen spezialisiert hatte. Die zweite Generation führte das Unternehmen ab den 20er-Jahren weiter und stand auch Pate für die Namensgebung: Der Geschäftsname Rero ist abgeleitet von den ersten zwei Buchstaben der Vornamen Reinhold und Robert Tschopp, wie Thomas Tschopp ausführt. Seit 2015 wird das im Waldenburgertal sehr stark verwurzelte Unternehmen in fünfter Generation von den Cousins Thomas und Adrian Tschopp erfolgreich weitergeführt. Nicht weniger als 84 Mitarbeitende finden zurzeit eine Arbeitsstelle im traditionellen Betrieb, darunter acht Lehrlinge: zwei im Kaufmännischen Bereich und sechs als Galavaniker, sprich Oberflächenbeschichter.

Die Wertschöpfung für die Region ist enorm. Nebst Arbeitgeber von vielen hiesigen langjährigen Angestellten werden fachliche Dienstleistungen von Handwerksbetrieben ausnahmslos aus dem Tal eingeholt. Die Verwurzelung im Dorf Waldenburg manifestiert sich ausserdem im Sponsoring von lokalen Vereinen und deren Anlässen.

Fit für die Zukunft

«Mit neuer Software und mit einer Intensivierung in der Automatisierung mit ersten Schritten Richtung Robotisierung wird der Grundstein für die kommenden 20 Jahre gelegt», sagt Thomas Tschopp und deutet damit an, dass das Unternehmen sich für die Zukunft fit trimmt. «Wir fokussieren uns stark auf das, was morgen ist. Welchen Anforderungen müssen wir künftig gerecht werden, was braucht es für neue Investitionen, dass wir im Sinne der Nachhaltigkeit weiterhin unsere vielen Kunden optimal bedienen können.»

So wurden kürzlich zweieinhalb Millionen Franken in zwei neue, leistungsfähige Versilberungs- und Verzinnungsautomaten investiert. Auch der Betrieb wurde für viereinhalb Millionen Franken baulich erweitert, um genügend Raum für die kommenden 20 Jahre zu schaffen, so Hali Cebeci, Galvanotechniker, Produktionsleiter und Mitglied der Geschäftsleitung, der seit 23 Jahren im Unternehmen tätig ist.

Auch ein erfolgreiches Unternehmen wie die Rero AG ist von der konjunkturellen Lage abhängig und hat die Pandemiekrise zu spüren bekommen. «Wir sind zwar gut ins Jahr 2020 gestartet, mussten aber aufgrund der Krise in der zweiten Jahreshälfte einen geringeren Absatz registrieren. So mussten wir sogar für einen Teil der Belegschaft Kurzarbeit beantragen», führt Thomas Tschopp aus. Mit der geschäftlichen Entwicklung in diesem Jahr zeigt er sich bis jetzt zufrieden.

Viele Gegenstände werden galvanisiert

Die Galvanotechnik ist nicht eine Errungenschaft aus der Neuzeit, sondern geht zurück auf den Physiker Luigi Galvani, der im 18. Jahrhundert die galvanische Elektrizität entdeckte. Ohne es zu realisieren, kommen wir regelmässig mit galvanisierten Gegenständen in Berührung, wie Teile beim Auto, Brillengestelle, Wasserarmaturen.

Die Galvanotechnik ermöglicht es, funktionale Beschichtungen mit einer Dicke von nur wenigen Tausendstel von Millimetern aufzutragen und vermag so die Eigenschaften des Grundmaterials grundlegend zu verändern: Erhöhung der Korrosionsbeständigkeit, Leiten von elektrischem Strom, eine Verbesserung der Optik und viele weitere Möglichkeiten bietet eine professionelle Oberflächenbearbeitung, wie sie die Rero AG seit über 130 Jahren betreibt.

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