Das Projekt Waldenburgerbahn ist auf Kurs
Niederdorf Die BLT informierte über den Fortschritt der neuen Waldenburgerbahn
Als es 2016 mit dem Projekt Waldenbur-gerbahn los ging, waren nicht alle begeistert davon. Viele hatten Wehmut, ein Stück Historie zu verlieren und generell sind Menschen neugierig, aber eher skeptisch gegenüber modernen und grossen Plänen, die etwas Bewährtes stark verändern. Die Baselland Transport AG (BLT) ging sehr proaktiv mit diesen Ängsten um und hat die Bevölkerung schon von Anfang an miteinbezogen. Dialog und Transparenz mit allen beteiligten Anspruchsgruppen sind hier die Erfolgsfaktoren. Der Informationsanlass in Niederdorf von letzter Woche, es fanden auch noch Anlässe in Hölstein und Oberdorf statt, hat dies eindrücklich gezeigt. Viele interessierte Personen nahmen die Gelegenheit wahr und liessen sich über den aktuellen Stand und die weiteren Schritte durch die BLT informieren.
Projekt im Zeitplan
Die Arbeiten gehen im Moment zügig voran und die Entwicklungen sind überall sichtbar. Der Wunschtermin für die Inbetriebnahme Ende nächsten Jahres kann aktuell eingehalten werden. Leichte Verzögerungen gab es in Niederdorf aufgrund der zu verschiebenden Kanalisation und dem Vorkommen von Felsen, der erst abgetragen werden musste. Diese Verzögerungen sollten aber nicht dazu führen, dass das Projekt insgesamt in Verzug gerät. Aktuell wurde nun bereits von Liestal bis Bubendorf der Schotter eingelegt und vorbereitet für den Einbau der Gleise. Die Gleise wurden bereits angeliefert und können durch eine sehr moderne Einbaumaschine in den nächsten Wochen verlegt werden. Bei Lampenberg-Station ist das Haltestellen-Gebäude fast fertig gebaut. Vor Hölstein wird am Hang Material abgetragen und eine Sicherung erstellt, dies weil der Bach nicht verschoben werden konnte, wie ursprünglich angedacht. Auch in Niederdorf gehen die Arbeiten weiter wie geplant voran. Vor Oberdorf sind noch einige Arbeiten zu leisten, bei der Station Winkelweg wurde bis anhin noch nicht viel verändert. Diese werden in den kommenden Wochen ebenfalls in Angriff genommen.
Der Bahnhof Waldenburg nimmt erste Formen an, für das zukünftige Werkstattgebäude wurde viel betoniert und das Ausmass ist merklich sichtbar geworden. Reto Rotzler, Leiter Infrastruktur der BLT, zeigte sich zufrieden mit dem aktuellen Status: «Wir sind im Zeitplan und sollten die Wunschtermine halten können. Es darf jetzt sicher keine gröberen Verzögerungen mehr geben, aber es sieht gut aus für eine termingerechte Inbetriebnahme.» Das Budget des Gesamtprojekts sollte ebenfalls eingehalten und nicht überschritten werden, ein Lob hierzu an die Gesamtprojektleitung.
Synergien nutzen
Für die Gemeinden hat es viele Chancen ergeben, im Zuge der Arbeiten auch gleich eigene Projekte zu verfolgen. In Hölstein wurde an der Wasserversorgung gebaut, diverse Strassen im Tal werden gleich mitsaniert und so erhält das ganze Tal einen Neuanstrich. So lobt Reto Rotzler auch die Zusammenarbeit mit den Gemeinden und dem Kanton: «Mit dem Kanton pflegen wir eine sehr konstruktive Zusammenarbeit. Dabei nutzen wir an verschiedenen Stellen sinnvolle Synergien. Beispielsweise wird in Niederdorf gemeinsam mit dem WB-Projekt der Hochwasserschutz der Vorderen Frenke umgesetzt. Ebenfalls erfolgen die nötigen Sanierungen der Kantonsstrasse im WB-Tal in Koordination mit dem Bahnprojekt.»
Verkehrsbehinderungen halten sich in Grenzen
Zufrieden zeigte sich auch Reto Vollenweider, der zuständig ist für die verkehrstechnischen Anliegen des Projektes: «Wir konnten mit dem Verkehrsdienst die Wartezeit an den Baustellen auf ein annehmbares Minimum reduzieren.» Dies ist zum Beispiel in Hölstein sichtbar, wo es gleich drei Lichtsignale gibt, aber der Verkehrsdienst so aufmerksam arbeitet, dass es kaum roten Phasen gibt und der Verkehr zügig durchgeführt werden kann.
Rollmaterial im Bau
Das zukünftige Rollmaterial befindet sich aktuell im Bau im Werk von Stadler in Valencia. Bereits ist das Gelb der BLT zu sehen und die erste Führerkabine wurde fast fertig gestellt. Die ersten drei Tramlinks werden Mitte nächsten Jahres erwartet, um dann auf der Strecke zwischen Liestal Altmarkt und Lampenberg-Station ausgiebig getestet zu werden. Dies ist auch notwendig, da die Sicherungstechnik neu im Führerstand integriert ist und nicht mehr mit traditionellen Signalen gearbeitet wird. Im weiteren Verlauf wird dann das restliche Rollmaterial angeliefert und in Bubendorf mit Kranen auf die dann erstellten Gleise gehievt.
Zukunft der Waldenburgerbahn
Die Bahn ist nicht nur für das Tal sehr wichtig, sondern auch für die BLT. Reto Rotzler bringt es auf den Punkt: «Die neue WB ist für die BLT und das ganze Tal eine grosse Chance. Der Neubau mit seinen Innovationen bringt einen Modernisierungsschub, und Innovation gehört zur Geschichte des Waldenburgertals. Die hohe Qualität der ÖV-Erschliessung steigert auch die Standortqualität im Tal.» Für viele KMUs wird es neue Chancen geben, sich im Tal niederzulassen und die ganze Region erhält eine schnelle Anbindung an Liestal und Basel.