Banntag mit ausländischem Flair

Niederdorf Banntag im Zeichen von Corona und von speziellen Gästen

Rottenführer Christoph Stauffer (r. mit Hut) führte die Banntägler sicher über Stock und Stein.
Rottenführer Christoph Stauffer (r. mit Hut) führte die Banntägler sicher über Stock und Stein.

Es ging dann doch noch, einen Banntag in diesem von einem hochansteckenden Virus mit dem Namen Corona geplagten Jahr durchzuführen. Viele Gemeinden sahen im Frühling ihren Banntag den Pandemiebach runter gehen und mussten sich mit banger Hoffnung auf das nächste Jahr vertrösten lassen. Dieses Schicksal blieb der Gemeinde Niederdorf erspart. Durch eine glückliche Fügung aus früheren Zeiten findet ihr Banntag immer im Oktober statt. Weshalb dies so ist, konnte niemand von den anwesenden Gemeinderäten so richtig erklären. War eigentlich auch nicht so wichtig. Wichtiger war dafür, dass es dem Gemeinderat mit Gemeindepräsident Martin Zürcher als zuständiger Organisator gelungen war, auch dieses Jahr junge und weniger junge Niederdörfer für den jährlichen Brauchtum zu begeistern. Eingeläutet, oder besser gesagt eingeschossen, wurde der feierliche Tag mit Böllerschüssen und drei Schüssen aus einer Kanone, welche von der Männergruppe «Freitagstamm» zur Verfügung gestellt worden war, wie Gemeinderat Alfredo Kurmann berichtete.

Schutzkonzept und ausländische Gäste

Ein detailliertes Corona-Schutzkonzept sollte dafür sorgen, dass der traditionelle Anlass nicht zum überspitzt formulierten Superspreader-Event auswachsen konnte. Da die sportlichen und kulinarischen Aktivitäten alle im Freien stattfanden, war das Risiko einer Ansteckung zwangsläufig minimiert. Das Konzept mit klaren Richtlinien, Empfehlungen und einem Namenseintrag half den Teilnehmerinnen und Teilnehmern sich zu ihrem und zum Schutz von anderen richtig zu verhalten. Dort, wo der Abstand nicht eingehalten werden konnte, galt eine Maskenpflicht. Am Begrüssungszeremoniell auf dem Schulplatz konnte Martin Zürcher als spezielle Gäste behördliche Vertreter von Gemeinden mit dem gleichen Dorfnamen aus Sachsen (Deutschland) und aus Südtirol (Italien) willkommen heissen. Mit ihrer Anwesenheit gaben diese den Anlass ein internationales Flair. Seit einigen Jahren pflegt die Gemeinde Niederdorf mit diesen ausländischen Dörfern freundschaftliche Kontakte, wie Martin Zürcher auf Nachfrage erläuterte.

Sechs Gemeindegrenzen

Nach einem musikalischen Intermezzo vom örtlichen Musikverein, machten sich die zwei Rotten unter der Leitung von Andreas Buser und Christoph Stauffer auf den Bannweg Richtung «Grütsch». Auf dem zweistündigen Marschweg konnten die Wanderer aus zwei Streckenvarianten wählen. Und dies mit grosser Aufmerksamkeit auf einigen Waldwegen, die bedingt durch die häufigen Regenfälle der letzten Tage für rutschige Passagen sorgten.

Insgesamt waren sechs Gemeindegrenzen abzulaufen: Ziefen, Lampenberg, Oberdorf, Titterten, Arboldswil und Bubendorf. Auf dem «Grütsch» sorgte ein ausgeprägter Festbetrieb für kulinarische Stärkung. Bevor der Banntag-Track sich wieder Richtung Dorf mit dem Baumgartenareal als Ausklang bewegte, blieb beim geselligen Beisammensein noch genügend Zeit für neue Erinnerungen und den Austausch von allfälligen letzten Dorfneuigkeiten.

Unterwegs Richtung Grütsch, im Hintergrund Niederdorf.Fotos: S. van Riemsdijk

Gemeindepräsident Martin Zürcher.

Banntag als Wandererlebnis für Jung und Alt.

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