«Wie schnell doch die Zeit vergeht!»

Liestal Die Stadt hat ihre jubilierenden Senioren zu einer würdigen Feier eingeladen

Antonina und Giuseppe De Lorenzo: Nach 65 Ehejahren immer noch ein glückliches Paar. Fotos: U. Fluri

Antonina und Giuseppe De Lorenzo: Nach 65 Ehejahren immer noch ein glückliches Paar. Fotos: U. Fluri

Adriano Durizzo: Als 98-Jähriger der Älteste im Saal.

Adriano Durizzo: Als 98-Jähriger der Älteste im Saal.

Eine 80-Jährige, schick und voller Anmut: Hanni Herrmann-Schneider.

Eine 80-Jährige, schick und voller Anmut: Hanni Herrmann-Schneider.

Ein Gläschen in Ehren für den 97-jährigen Walter Dörflinger.

Ein Gläschen in Ehren für den 97-jährigen Walter Dörflinger.

Wenn das kein Grund zum Feiern ist! Da sassen nämlich am vergangenen Samstag rund 120 Liestaler Einwohnerinnen und Einwohner, die im laufenden Jahr ihren 80. Geburtstag feiern, die Geburtstagsjubilare ab dem 90. Lebensjahr sowie Ehepaare ab der goldenen Hochzeit erwartungsfroh an den festlich geschmückten Tischen des Kirchgemeindehauses Martinshof. An diesem alljährlichen Jubilarentreff wird den älteren und betagten Menschen die ihnen gebührende Wertschätzung entgegen gebracht, und das in einer von spürbarer Herzlichkeit geprägten Feier. Freundlich und sympathisch denn auch bereits der Einladungstext: «Das ist ein Tag, an dem daran erinnert werden soll, dass eine Etappe erreicht und eine Leistung erbracht worden ist. Und das haben Sie alle in ihrem langen Leben auf ganz eigene Weise getan.» Die Stadt Liestal als Gastgeberin sorgte zusammen mit einem grossen Helferteam der Zunft zum Stab, des Vereins «Senioren für Senioren», der Interessengemeinschaft Ortsvereine Liestal, des Frauenvereins und der Trachtengruppe Liestal dafür, dass sich alle wohlfühlten. Das sechsköpfige Vokalensemble des Jugendmusikchors beider Basel leistete zudem mit teils emotional sehr berührenden Gesangseinlagen einen hochstehenden musikalischen Beitrag zum guten Gelingen der Feier. Und beim abschliessenden feinen Zvieri mit nachfolgendem Kuchenbuffet zeigte sich, dass auch ältere Menschen einen noch durchaus gesunden Appetit haben.

Der Morgen- und Abendkuss

Nach dem Willkommensgruss von OK- Präsident Werner Fischer aus der Zunft zum Stab war es Stadträtin Regula Nebiker, Vorsteherin Departement Sicherheit und Soziales, vorbehalten, mit persönlichen Gedanken zur Schnelllebigkeit über den Sinn von Festivitäten zu reden. So war Ihr Stossseufzer «Wie schnell doch die Zeit vergeht» nicht ein Hadern, sondern vielmehr ein Aufruf, unsere guten, aber vielleicht auch schwierigen Erlebnisse und Erfahrungen gemeinsam zu würdigen und zu feiern.

Das taten die Jubilierenden an diesem prächtigen Nachmittag denn auch mit ganz unterschiedlichen Statements. So waren sich etwa Giuseppe und Antonina De Lorenzo-La Piane einig, dass sie ihr 65-jähriges Eheglück, also die eiserne Hochzeit, einem göttlichen Segen und der Harmonie in ihrer grossen Familie zu verdanken haben. Für das diamantene Hochzeitspaar Hans und Rosmarie Steinle-Pulver ist es hingegen der tägliche Morgen- und Abendkuss der ihnen als Kitt seit 60 Jahren den so schönen Zusammenhalt gibt.

Adriano Durizzo war als 98-Jähriger der Älteste und somit gewissermassen der Star im Saal. Der Textiltechniker hat zusammen mit seinem ebenfalls anwesenden 91-jährigen Bruder René Durizzo zeitlebens in Sissach ein Textilgeschäft geführt. «Das intensive Arbeiten war immer mein Lebenselixier», sagte der rüstige Herr. Derweil hebt der 97-jährige Walter Dörflinger noch voller Lebensfreude sein Glas. In den Bergen habe er als ehemaliger Grenzwächter und gebürtiger Walliser immer wieder Kraft geschöpft. «Und ich habe auch jetzt noch eine Freundin», gesteht der alte Schlingel augenzwinkernd. Der Blick auf die 80-Jährigen, also sozusagen die Junioren unter den Jubilaren, zeigte, dass man in diesem Alter noch lange nicht zum alten Eisen gehört. Ein Beispiel dafür ist Hanni Herrmann-Schneider. Als ehemalige Kindergärtnerin lebt sie ihr Dasein als Seniorin voller Anmut und in schicker und gepflegter Erscheinung. Ihre Devise: «Umgeben von netten Leuten ist das Leben so schön». Wie recht sie hat.

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