Vor dem Vergessenwerden bewahren

Liestal Dritte Ausgabe Art Liestal im Hanro-Areal  

Die Kunstschaffenden standen bei ihren Kunstwerken Rede und Antwort. Foto: S. van Riemsdijk

«Wir sind es jedem echten Künstler, der Bleibendes geschaffen hat, schuldig, sein Werk vor dem Vergessenwerden zu bewahren.» Dieses Zitat vom Schweizer Aphoristiker Paul Schibler ist bezeichnend für die Philosophie der Art Liestal, die nach den beiden erfolgreichen Ausstellungen 2022 und 2023 dieses Jahr am letzten Freitag zum dritten Mal seine Tore für die Öffentlichkeit öffnete. Da die Lüdin-Hallen wegen des Unwetters im Juni 2024 nicht nochmals für die Kunstausstellung Art Liestal genutzt werden konnten, musste für diese Ausgabe eine neue Lokation gesucht werden. Fündig wurde das Organisationsteam mit Monika Biermann, Janine Helfrich und Anja Weyeneth im Hanro-Areal im ehemaligen Restaurant Pine. Schon beim Eintritt wirken die Räumlichkeiten atmosphärisch einladend und versprühen ein heimeliges entspanntes Ambiente, das die Art der Ausstellung mit ihren vielen inspirierenden Kunstschaffenden und ihrer einzigartigen Stellung in der urbanen Kunstszene gerecht wird. Dabei musikalisch umrahmt von einer drei-köpfigen Gruppe aus jungen Musikerinnen. Stellten im Jahre 2022 noch 54 Kunstschaffende ihre Werke in Malerei, Fotografie, Bildhauerei und Installationen aus, so waren es in der zweiten Ausgabe im Lüdin-Areal ein Jahr später bereits 73.

Kunstmarkt hat sich etabliert

Mit der steigenden Zahl von interessierten Kunstschaffenden vom Baselbiet bis ins Dreiländereck stieg auch das Publikumsinteresse rapide. So hat sich der Kunstmarkt als Plattform für Kunst jeglicher Art und Grösse bereits in sehr kurzer Zeit in der Kunstszene in Liestal und weitherum etabliert. Platzbedingt konnte dieses Jahr nur 63 Kunstschaffenden bei 110 Anmeldungen die Gelegenheit geboten werden, an zehn Tagen ihre Kunstwerke als Unikate auszustellen und einem breiten Publikum unter dem Motto «Kaufen und Mitnehmen» anzubieten. In der Malerei geht es oft um Fantasien, Träume, Sehnsüchte und Verarbeitung. Im Sinne von Paul Schibler kann mit der Art Liestal so ein Stück persönliche Geschichte bei jedem einzelnen Kunstschaffenden bewahrt bleiben, bevor sie verloren geht.

Ein unfreiwilliges Nomadenleben

Am letzten Tag, Sonntag den 24. November, von 11.30 Uhr bis circa 13 Uhr, wird unter dem Motto «Hammer-Art» eine kurzweilige Kunstversteigerung der besonderen Art durchgeführt. Versteigert werden ausgesuchte Kunstwerke von ausstellenden Kunstschaffenden, wobei ein Teil des Erlöses an die regionale Kunstförderung geht, der andere Teil an die Urheberinnen und Urheber der Kunstwerke. Die Art Liestal führt momentan unfreiwillig ein Nomadenleben, muss sie voraussichtlich auch nach der Durchführung im Hanro-Areal für ihre nächste Ausstellung in einem Jahr wieder auf Lokationssuche gehen. Die Kunstausstellung am Benzburweg 18 in Liestal dauert noch bis Sonntag 24. November 2024.

Informationen und Öffnungszeiten

unter www.artliestal.ch.

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