Namensänderung mit Segen von Bund

Liestal Die bisherige Bushaltestelle «Wasserturmplatz» heisst jetzt «Törli»  

Stadtrat Daniel Muri enthüllt die Haltestellen-Beschriftung «Törli», assistiert von Stadtpräsident Daniel Spinnler (l.) und Autobus-Geschäftsführer Roman Stingelin (r.).

Stadtrat Daniel Muri enthüllt die Haltestellen-Beschriftung «Törli», assistiert von Stadtpräsident Daniel Spinnler (l.) und Autobus-Geschäftsführer Roman Stingelin (r.).

«Törli-Lobbyist», Cafébetreiber und Alphornbläser Felix Mühleisen. Fotos: M. Schaffner

«Törli-Lobbyist», Cafébetreiber und Alphornbläser Felix Mühleisen. Fotos: M. Schaffner

Stadtpräsident Daniel Spinnler würdigte das «Törli» als USP.

Stadtpräsident Daniel Spinnler würdigte das «Törli» als USP.

Für Felix Mühleisen, Betreiber des Café Mühleisen in Liestal, war es ein Freudentag: Letzten Samstag ist die Bushaltestelle vor seinem Lokal, die bisher «Wasserturmplatz» hiess, in «Törli» umbenannt worden. Mühleisen kämpft seit Jahren dafür, dass der Eingangsbereich zum Stedtli, mit dem Oberen Stadttor als Wahrzeichen, die ihm gebührende Aufmerksamkeit erhält. Es geht ihm dabei nicht nur um den Verkehr, sondern auch um die richtige Bezeichnung. Der Wasserturm wurde nämlich vor über hundert Jahren abgebrochen und befand sich am anderen Ende des Wasserturmplatzes. Anlässlich des Stadtfests von 2019 wurde der schmale Teilbereich vor dem «Törli» offiziell in «Törliplatz» umbenannt, und so ist es nur folgerichtig, dass jetzt auch die Bushaltestelle denselben Namen erhält.

Zu den zahlreichen Unterstützern, die das Anliegen von Mühleisen teilen, zählt auch die Autobus AG Liestal. Die Buschauffeure würden nämlich immer wieder von Fahrgästen gefragt, wo denn dieser Wasserturm sei, erzählte Geschäftsführer Roman Stingelin bei der Einweihungsfeier. «Ist das dieser Turm dort hinten?», werde gefragt, worauf jeweils die Antwort folge: «Nein, das ist das Törli!»

Trotzdem löste der Antrag auf Namensänderung bei der Autobus AG nicht nur Freude aus. Denn so etwas gebe einiges zu tun, erklärte Roman Stingelin: «Wir können nicht einfach so eine Haltestelle umbenennen – das ist Bundessache.» Das Bundesamt für Verkehr, die Landestopografie und das Amt für Statistik seien involviert, ausserdem müssten mehrere Gesetze beachtet werden sowie die Richtlinie für die Schreibweise von Stationsnamen. Durch die Umtriebe eines «Törli-Lobbyisten» sei die Autobus AG jedoch unter Druck geraten, etwas zu unternehmen, scherzte Stingelin.

Erstaunlicherweise war der Gang durch die Ämter trotz der sperrigen Rechtsprechung bereits nach wenigen Wochen erledigt. Aber das war noch nicht alles: Die Autobus AG musste ihre Fahrpläne ändern, neue Haltestellentafeln erstellen, das elektronische Anzeigesystem ändern und die Sprecherin der Haltestellen-Ansage ins Tonstudio aufbieten, um das Wort «Törli» ins Mikrofon zu sprechen. Roman Stingelin bat schliesslich die anwesenden Liestaler/-innen, ja nicht auf die Idee zu kommen, das Stadttor wie damals den Wasserturm abzubrechen: «So eine Namensänderung machen wir nicht nochmals!»

Diese Gefahr dürfte derzeit nicht besonders gross sein. Stadtpräsident Daniel Spinnler hob das «Törli» als Wahrzeichen und als USP – als Alleinstellungsmerkmal – von Liestal heraus. Er beschrieb, wie am «Chienbäse» die Feuerwagen durch das Tor fahren, und wie die Liestaler Männerherzen höher schlagen, wenn einmal im Jahr, am Banntag, das «Törliglöggli» läutet. Und das «Törli» von Liestal stehe auch für Kundinnen und Kunden offen, fügte Spinnler hinzu, «die hoffentlich mit dem Bus kommen!»

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