Jugendkultur mit Niveau
Arena Liestal Fata Morgana: Musik, Kunst und Natur
Dass Musik nicht jedermanns Geschmack ist, wissen auch die Veranstalter des Liestaler Fata-Morgana-Festivals. Umso mehr legen sie grossen Wert darauf, dass die Anwohner nicht unnötig belästigt werden. Bei einem Apéro am Veranstaltungsort wurde die Nachbarschaft über das Festival informiert und Fragen konnten kompetent beantwortet werden.
Ein Kulturangebot für 18- bis 30-Jährige fehlt in Liestal weitgehend, erzählten Jannis und Kay vom OK. Und diese Lücke soll Fata Morgana wenigstens teilweise schliessen. Über 80 freiwillige Helfer ermöglichen das Gemeinschaftsprojekt, das vom OK Fata Morgana und von der Kulturzone getragen wird. In dieser Grösse und auf der Arena Liestal findet die Fata Morgana zum ersten Mal statt. Bisher wurde der Event im kleineren Rahmen vier Mal in Sissach mit jeweils etwa 700 Besuchern durchgeführt. Schon am Nachmittag wurde auf dem Vorplatz des Tante Pinte Clubs Techno und House gespielt. Das Pinte-Projekt wurde aufgegeben, da die Konkurrenz in Basel zu gross ist und immer mehr Publikum abzog. Die Community ist zwar gross, aber der Club konnte nicht jedes Wochenende gefüllt werden.
In den letzten 20 Jahren entwickelten sich die beiden Stilrichtungen Afro House und Melodic Techno aus House und Techno. Diese Musikrichtung ist an die wunderbare Arena-Location angepasst. Der weite Blick in die Landschaft und Natur lädt ein, auf den Sonnenuntergang zu warten und ihm entgegen zu tanzen. Die Liestaler Arena ist der Platz der Jungen. Man trifft sich hier. Der Verein Kulturzone will für die avisierte Anspruchsgruppe ein Angebot etablieren. Den Organisatoren ist klar, dass das Festival für die Jungen auf Kosten der Anwohner geht. Was für die einen Musik und Kultur ist, verstehen und hören andere als Lärm. Deshalb suchte man schon früh den Dialog und steht für gegenseitige Akzeptanz ein. Es wird dafür gesorgt, dass sich die Besucher anständig verhalten und der Platz nach dem Festival sauber und aufgeräumt wieder verlassen wird.
Die etwa 900 Musikfans hatten ihre Freude am Musikprogramm, das bereits am Nachmittag begann. Dass nasskalte Wetter schlug rechtzeitig um und bei Sonnenuntergang wurde die hintere Bühnenabdeckung entfernt. Der Blick wurde nun frei auf die untergehende Sonne und zum Chrischonaturm. Um 23 Uhr endete der Openairteil des Abends. AVAION, Kellerkind, Carla Durisch und DJs aus der elektronischen Musikszene waren Vergangenheit. Mit Bussen wurden die Musikfans zur Afterparty in die «Wäberei» verschoben, wo etwa 500 Personen bis in die Morgenstunden hinein friedlich weiter tanzten und feierten.