Das Echo des Nordens
Liestal Konzert der «Singstimmen Baselland»
Unter dem Titel «Echoes from the north» führte der Traditionschor «Singstimmen Baselland» letzten Samstag sein diesjähriges Konzert in der Stadtkirche Liestal auf. Der Titel war Programm, wurden doch ausschliesslich Werke von nordeuropäischen, teilweise zeitgenössischen Komponisten aufgeführt.
Feierte der Chor letztes Jahr unter der Leitung von Jürg Siegrist sein 100-jähriges Bestehen, wagten sie sich in diesem Jahr an die anspruchsvolle «Berliner Messe», geschrieben 1990 bis 1992 vom zeitgenössischen Komponisten Arvo Pärt aus Estland, und 1997 umgearbeitet für Chor und Streichorchester. Die interimistische Dirigentin Maija Gschwind-Breiksa aus Lettland führte den Chor sicher durch die teilweise sehr dissonante Partitur, begleitet vom Streicherensemble «Camerata Basilea». Auch wenn der Chor in einzelnen Teilen eine gewisse Unsicherheit spüren liess, sang er die Messe hoch konzentriert. Die Komposition verlangte viel von den Singenden. Oder, um es mit den Worten einer Zuhörerin zu sagen: «Für einen Laienchor ist es nicht einfach, diese Musik zu erfassen und mit ihr eins zu werden.»
Der zweite Teil war geprägt von nordischen Volksliedern, in denen der Chor sein Können und seine Vielfalt voll zum Ausdruck bringen konnte und dies in der Originalsprache des jeweiligen Liedes: Lettisch, Estnisch, Litauisch und Schwedisch. Selbstredend, dass auch diese Volkslieder eine herausfordernde Aufgabe waren, die von den fast 60 Sängerinnen und Sängern jedoch souverän gelöst worden ist. Zwischen der Messe und dem Volksliedteil entführte die «Camerata Basilea» das Publikum mit den beiden Stücken «Musica Serena» von Peteris Vasks und «Vakara lugsana» von Juris Karlsons, beide aus dem Baltikum, in eine meditativ-spirituelle Welt, in der das Lichtvolle in der nun kommenden dunkleren Jahreszeit gut spür- und erlebbar wurde. Das Publikum dankte das Konzert mit langem, freudigem Applaus.Elisabeth Böhm