Besucherstopp im Tierpark
«So schade, dass die Jungtiere, die jetzt auf die Welt gekommen sind, zurzeit nicht besucht werden können», bedauert Christian Klaus, seit 15 Jahren begeisterter Leiter des Tierparks Weihermätteli in Liestal, in der Nähe der Psychiatrie Baselland. «Auch die sonstige Attraktivität Schafschur, die jeweils gut 100 Erwachsene und Kinder als Zuschauer anlockte, verlief ohne Publikum». Bedauern äussert er auch mit den 25 Kindern, die sonst mithelfen beim Ponyreiten, für die das eine begehrte sinnvolle und lehrreiche Freizeitbeschäftigung bedeutet. Die Anlage hat sich auch der Aufgabe verschrieben, verschiedene Tiere der Pro Specie Rara zu züchten wie Appenzeller Spitzhaubenhühner, Spiegelschafe, eine seltenen Rasse aus dem Prättigau, Stiefelgeissen, und Walliser Schwarzhalsziegen. Die vielen Jungtiere entzücken Jung und Alt.
Wo vor dem 17. März noch reger Betrieb herrschte auf den Wegen zwischen den Tiergehegen und Weiden von Tierfreunden jeden Alters, Eltern mit Kindern, Altersheimbewohnern, Patienten aus der psychiatrischen Klinik, Betreuer/-innen mit Behinderten in Rollstühlen, spazieren jetzt die Zwerghühner ungestört. Im Ententeich mit den verschiedensten Arten von Wasservögeln ist es auffällig ruhig, vielleicht weil keine Hoffnung besteht von Besuchern Leckerbissen zu erhalten? Trotzdem werden natürlich die Tiere gepflegt, bewegt und die Anlage gehegt von den vier festangestellten Mitarbeitende, die sich mit dem Leiter Christian Klaus in 300 Stellenprozent teilen für die Betreuung der über 20 Tierarten. Unterstützt von zwei Lehrlingen und zwei bis drei Menschen der Institution inclusioplus, die geschützte Arbeitsplätze anbietet und einem Zivildienstleistenden.
Kurzarbeit und Distanz
Nun aber ist Kurzarbeit angesagt, um auch unter den Mitarbeitern die erforderte Distanz wahren zu können und da 30 Prozent weniger Arbeit und Präsenz anfällt. Einerseits entfällt die Beseitigung des Abfalls durch die Besucher, aber andrerseits auch all die Angebote, wie Ponyreiten, Ponyplausch, Lama-, Esel-, Ziegenspaziergänge, Kutschenfahrten und die tiergestützten Therapiestunden für psychisch kranke Menschen fallen nun weg, die Vermietung der Lamastube für Anlässe, Führungen und Apéros im Tierpark ebenso.
Die dadurch fehlenden Einnahmen fallen schmerzlich ins Gewicht, da die Einrichtung finanziell auf eine privatrechtliche Stiftung, Gönner, Patenschaften und Sponsoren gestützt ist. Darum hofft der Stiftungsrat mit Präsident Jean-Luc Nordmann und natürlich das ganze Team des Tierparks auf das baldige Ende der Schliessung und dass die Besucher nachher wieder gleich eifrig und freudig diese attraktive Erholungszone im idyllischen Tälchen und ihre verschiedenen Angebote nutzen werden!
Inzwischen kann man die Aktivitäten und Angebote des Tierparks mit Spenden unterstützen und «besuchen» im Internet unter Tierpark Weihermätteli, im Facebook und Instagram.
www.tierpark-weihermaetteli.ch