Waschbären – harmlos oder gefährlich?

Gelterkinden Vortrag über Ökologie und Entwicklung  

Referentin Sarah Hummel informierte über Eigenschaften und Problematik des in die Schweiz eingewanderten putzigen Waschbärs und gab Entwarnung. Foto: Ursula Handschin
Referentin Sarah Hummel informierte über Eigenschaften und Problematik des in die Schweiz eingewanderten putzigen Waschbärs und gab Entwarnung. Foto: Ursula Handschin

Angesichts Sichtungen des putzigen Tieres in der Schweiz seit 1975, auch im Kanton Baselland und Gelterkinden 2021, fand der Vorstand des Natur- und Vogelschutzvereins Gelterkinden, dass eine Information darüber angebracht sei. Am Mittwochabend konnten die Besucher/-innen des Vortrags über dieses Thema Interessantes von kompetenter Seite erfahren. Die Baselbieterin Sarah Hummel ist Wildbiologin und arbeitet beim CSCF, dem Schweizerischen Zentrum für die Kartografie der Fauna, Informations- und Kompetenzzentrum für die Schweizer Fauna, das Daten sammelt und analysiert. So auch über den einzigen Kleinbären der Schweiz, den Waschbären. Scheu, dämmerungs- und nachtaktiv wie die kleinen Raubtiere mit der markanten Gesichtsmaske und dem geringelten Schwanz sind, bekommt man sie in der Schweiz noch eher selten zu sehen. Im Gegensatz zu Nordamerika, woher sie ursprünglich stammen und Deutschland, wo sie sehr verbreitet sind und leidenschaftlich gejagt werden. So im vergangenen Jahr mit 200000 erlegten Tieren. In der Schweiz sind sie auch zur Jagd ohne Schonzeit freigegeben. Aus Angst vor grosser Verbreitung des Neozoen, dem eingewanderten exotischen Fremdling. Auch aus Bedenken vor Schäden an Fauna und Mensch. Was Ersteres betrifft, hat man in Deutschland herausgefunden, dass sie weder Konkurrenz zu einheimischen Tieren sind, noch zum Ausrotten geschützter Vögel und anderer Tiere beitragen. Sie leben in Laub- und Mischwäldern und suchen gerne ihr Futter, das aus Früchten, Getreide, Blättern, Würmern, Schnecken, Vögeln und deren Eier, Insekten, Amphibien, Fische und Kleinsäugern besteht, gerne in Flachgewässern. Aber in Siedlungsnähe durchstöbern sie gerne Kompost und Abfallsäcke, was sie bei den Menschen unbeliebt macht. Ebenso wenn sie sich als Höhlenbewohner auf Estrichen einnisten, statt in Baumhöhlen, Felsspalten und Fuchshöhlen. Gewarnt wird vor der Fütterung und gar der Aufnahme eines Jungen ins Haus. Dann können die hübschen kleinen Raubtiere, die sie nun mal sind, aufdringlich und lästig werden. Trotz ihrer bisherigen Harmlosigkeit, versucht man in der Schweiz den Bestand niedrig zu halten aus Angst vor ähnlich grosser Verbreitung wie in Deutschland, wo sie einst ausgesetzt wurden oder ab 1930 aus Pelzfarmen entwichen waren und nun in ganz Europa heimisch sind.

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