Ungefreute Zahlen

Zunzgen Sämtliche Anträge wurden angenommen 

In seiner Eröffnungsansprache an der sehr gut besuchten Gemeindeversammlung im Gemeindesaal blickte Gemeindepräsident Hans-Rudolf Wüthrich auf ein ereignisvolles Jahr mit unter anderem der 700-Jahr-Feier im August für «seine» Gemeinde zurück. Anschliessend musste er unerfreuliche Zahlen sowohl für das Budget 2024 als auch für die Aufgaben und Finanzplanung 2024 bis 2028 bekannt geben. Der «Präsi» stimmte den 60 Stimmberechtigten mit den Worten: «Es sieht unerfreulich aus für unsere Gemeinde», unverblümt auf eine Periode mit hohen Investitionen ein und einen Finanzhaushalt, welcher aus dem Gleichgewicht gerät.

Budget mit Aufwandüberschuss

Es sind nebst den Investitionen im Verkehr insbesondere die Sanierungskosten des Schulhauses mit noch rund 5,7 Millionen Franken, welche zu Buche schlagen. Der Umbau erzeugt mit den Zinsen eine grosse Verschuldung. «Um grosse Defizite zu vermeiden, werden im Rahmen einer prognostizierten Entwicklung in der Planperiode die finanzpolitischen Nettoreserven von dreiviertel Million Franken spätestens ab 2027 aufgebraucht sein», so Wüthrich. Die vergleichsweise tiefen Steuersätze sollen bei abnehmenden Investitionen deshalb in zwei Etappen um sechs Prozent auf dann 62 Prozent angehoben werden. Das Investitionsbudget für 2024 beläuft sich auf rund 350000 Franken. Das Budget sieht für das kommende Jahr einen Aufwandüberschuss von rund einer halben Million Franken vor, dies bei einem unveränderten Gemeindesteuerfuss von 56 Prozent der Staatssteuer für natürliche Personen und 55 Prozent für juristische Personen. Höhere Bildungs-, Alters-, Pflege- und Fremdkapitalkosten, dazu tiefere Steuereinnahmen sowie ein höherer Abschreibungsaufwand belasten das Budget in erheblichem Masse, so Wüthrich.

Keine erhöhten Steuern

Trotzdem sind für das kommende Jahr noch keine Steuerfusserhöhung geplant, wobei es bei den Gebühren und Ersatzangaben einige Erhöhungen gab. Nach kurzer Diskussion wurde das Budget 2024 und das Investitionsbudget vom Souverän einstimmig angenommen und dieser bezeugte damit das grosse Vertrauen in «seinem» Gemeinderat die kommenden finanzpolitischen Probleme meistern zu können. Sowohl der Kredit für die Neuanschaffung von drei Feuerwehrfahrzeugen in der Höhe von 101300 Franken, das Reglement und die Verordnung über die Ausrichtung von Mietzinsbeiträgen, als auch das überarbeitete Kinder- und Jugendzahnreglement wurden einstimmig angenommen. Gemeinderat Kurt Ost informierte die Versammlung am Schluss über die PV-Genossenschaftsgründung mit einer Infoveranstaltung im ersten Quartal 2024. Dieses Jahr konnten nicht weniger 22 Jungbürgerinnen und Jungbürger als neue Stimmberechtigte aufgenommen werden, darunter die anwesenden Ilenia Venturiere und Flurin Waser. Ein reichhaltiger Apéro rundete schliesslich die Versammlung ab.

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