Sissacher rächen sich mit Retourkutsche
Zunzgen Aktivisten erklären Zunzgen kurzerhand zu «Sissach Süd»
Offensichtlich sitzt der Stachel doch tiefer als gedacht. Anders ist die nächste gezündete Aktionsstufe in der Geschichte um das kommende Dorffest in Zunzgen mit seinen Werbegags nicht zu erklären. Unter dem Motto «Man muss dem Feind mit den eigenen Waffen entgegentreten» hat ein anonymes Sissacher Bündnis im Schutze der Finsternis vom Sonntag auf Montag auf dem Büchel, dem Zunzger Wahrzeichen mit einem Hauch von Heiligem Gral, ein Banner mit dem Text «Sissach Süd» an die vor kurzem aufgerichtete Burg gehängt.
Damit will es sich für die kürzliche Schändung ihrer naturgeschützten und heiligen Fluh mit dem unerlaubten Entrollen eines 6 mal 19 Meter grossen Banners durch einige Zunzger Aktivisten, welche damit auf das künftige Dorffest aufmerksam machen wollten, auf lustige Weise rächen. Von Seite eines Sissacher Mitglieds dieses konspirativen Bündnisses hiess es dann auch mit einem schelmischen Lächeln im Unterton: «Wir möchten die Zunzger nicht ungeschoren davonkommen lassen und betrachten die Aktion als Retourkutsche.» Es hörte sich wie ein Manifest an. Aber eins mit einem humoristischen Hintergedanken, in dem die jahrelangen verbalen Scherereien zwischen beiden Dörfern widerspiegelt werden. Mit dieser verborgenen Aktion als Gag taufte die Sissacher Gruppe mit dem Banner ihren Dorfnachbarn Zunzgen unverfroren in «Sissach Süd» um. Zur (noch) besseren Orientierung und für jeden sichtbar wurde ebenso eine Fahne mit dem Sissacher Dorfwappen aufgehängt. Dies alles in Anspielung auf ein Schild in der Unterführung vom Bahnhof Sissach, das in Richtung Sissach Süd zeigt. Mit der zeitweiligen Integration von Zunzgen in das Sissacher Urbanwesen als frisch getauftes Sissacher Dorfquartier «Sissach Süd» möchte die Aktivisten unterstreichen, dass jede unerlaubte Aktion auf ihrem Dorfgebiet mit gleicher (Burg-)Münze zurückbezahlt wird. Ob hiermit das Ende der Stichelei-Fahnenstange erreicht ist?