Nächtliche Aktion auf dem Büchel

Zunzgen Heimlich eine Burg gebaut  

Von der Autobahnbrücke ist das neue Wahrzeichen vom Dorffest gut sichtbar.
Von der Autobahnbrücke ist das neue Wahrzeichen vom Dorffest gut sichtbar.

Eine Gruppe von Unentwegten hat in der Nacht vom letzten Freitag auf den Samstag in einer Nacht- und Nebelaktion und unbemerkt von der schlafenden örtlichen Bevölkerung auf dem Zunzger Wahrzeichen «Büchel» eine herrschaftliche Burg hingestellt. Ein baulicher Sündenfall unter Missachtung des Baureglements? Mitnichten. Diejenige, welche am Samstagmorgen beim Anblick des Bauwerks verwundert die Augen rieben und meinten, dass mit dieser nächtlichen Aktion die Grundordnung der Gemeinde aus der Angel gehievt wurde, können beruhigt sein. Nichts ist auf der Schattenseite der Legalität erfolgt, sondern «alles» wurde mit dem Gemeinderat abgesprochen, wie ein Mitglied der Aktionsgruppe, nennen wir ihn doch Bruno Burgmeister, auf Nachfrage berichten konnte.

Alles unter strenger Geheimhaltung

Was ist dies «alles» und was ist da in der besagten Nacht eigentlich passiert? Bruno Burgmeister weiss offensichtlich mehr und scheint auf die Frage geradezu gehofft zu haben. «Wir wollten für das kommenden Dorffest etwas Aussergewöhnliches machen. Dann kam diese Idee mit der Burg mit Zacken obendrauf.» Darauf muss man zuerst mal kommen. Am frühen Freitagabend wurden die Fertigteile mit einem Gesamtgewicht von acht Tonnen die Strasse hinauf zum sagenumwobenen Büchel gekarrt und anschliessend in nächtlicher Arbeit zusammengesetzt. In den letzten Monaten haben jeweils durchschnittlich zwölf Personen mit einer Altersbandbreite von 16 bis 65 Jahren in engagierter Eintracht und in Fronarbeit die Einzelteile vorbereitet und dies unter strenger Geheimhaltung. «Es sollte eine Überraschung sein. Es bestand bei den Bauarbeiten absolute Verschwiegenheit. Niemand im Dorf sollte vorher davon erfahren», sagte Bruno Burgmeister. Die Burg mit einer respektablen Fläche von 36 Quadratmetern und mit einer Höhe von sieben Metern thront nun für die kommenden Monaten weit sichtbar auf dem geschichtsträchtigen Zunzger Wahrzeichen.

Bis zum Fest nicht betretbar

Bis zum Fest darf die Burg aus Tannenbauholz zuerst einmal nicht betreten werden, erst am Eröffnungstag des Dorffests steht sie der Bevölkerung zur Besteigung zur Verfügung. Wie lange der Zeithorizont für die Burg sein wird, steht in den Zunzger Sternen. «Aber sicher bleibt sie dort nicht bis in aller Ewigkeit», so Bruno Burgmeister. Bis es aber soweit ist, soll für jeden von weitem erkennbar sein, dass Zunzgen sich auf sein Dorffest tatkräftig und voller Kreativität vorbereitet. In Zeiten, in denen die dörfliche Gemeinschaft an Bindungskraft zu verlieren droht, eine lobenswerte Initiative mit hoher nachhaltiger Symbolkraft und kommt damit buchstäblich «höchst gelegen». Mit Sicherheit wird es das mit viel schöpferischem Potenzial ausgestattete Bauwerk in eine Fussnote der 700-jährigen Geschichte vom Dorf am Büchel schaffen und ein prägendes Element an den kommenden Feierlichkeiten bilden.

Dorffest 700-Joor Zunzgen vom 25. bis 27. August.

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