Konzert des Klaviervirtuosen Andriy Dragan

Sissach Begeisternder Auftritt des ukrainischen Pianisten in der Oberen Fabrik  

Andriy Dragan am Steinway-Flügel in Sissach. Fotos: P. Aenishänslin

Im Rahmen des Programms «Klanglichter» fand am Samstag, 27. Januar 2027, am Abend in der Oberen Fabrik in Sissach vor zahlreichem Publikum ein Solo-Konzert des ukrainischen Pianisten Andriy Dragan (37) statt, der seit einigen Jahren in Basel lebt, und auch an der dortigen Musik-Akademie studiert hat. Er stammt aus der Stadt Lviv (Lemberg), wo er seine Jugend verbracht hat. Bereits ab dem Alter von vier Jahren erhielt er Klavierunterricht von Lidia Krych, die an diesem Auftritt ihres einstigen Schülers auch zugegen war.

Das Konzert von Andriy Dragan begann mit einem Werk von Franz Xaver Mozart (1791–1844), dem Sohn von Wolfgang Amadeus Mozart, der selbst am 27. Januar 1756, also vor genau 268 Jahren, in Salzburg geboren worden ist. Franz Xaver Mozart hat über 30 Jahre seines Lebens in Lemberg gewirkt, der Geburtsstadt von Andriy Dragan. Er brachte dessen Variationen über das Menuett im ersten Finale aus der Oper Don Giovanni von W. A. Mozart zum Erklingen, sowie Variationen über ein ukrainisches Volkslied auch von Franz Xaver Mozart, beides recht heitere Kompositionen. Dann trug Andriy Dragan Klavierwerke von vier ukrainischen Komponisten vor, die im 19. und 20. Jahrhundert gelebt haben, deren Schaffen hierzulande kaum bekannt ist. Es erklangen Kompositionen von Mykola Lysenko, Nestor Nyzhankinsky, Borys Lyatoshynsky und Mykola Kolessa, die vielfach von Volksliedern inspiriert sind, wobei folkloristische Elemente mit einem romantischen und impressionistischen Stil gepaart sind.

Ganz anders als bei Franz Xaver Mozart sind bei den Werken dieser vier ukrainischen Komponisten viel dunklere, «schwerere» Töne vorherrschend, gepaart mit viel orchestralen Elementen und einem grossen Raumklang des Flügels. Das Spiel von Andriy Dragan war nicht nur sehr virtuos, sondern auch von einer grossen Emotionalität geprägt, in einer Gegenwart, in der die Ukraine im Überlebenskampf steht. Der Höhepunkt des Klavierrezitals wurde nach der Pause mit Kompositionen von Maurice Ravel erreicht, als Andriy Dragan nacheinander fünf Stücke aus dem Klavierzyklus «Miroirs» spielte, der vom Pianisten höchstes technisches Können abverlangt. Auch bei diesen Werken und den noch folgenden Zugaben begeisterte Andry Dragan sein Publikum mit einem äusserst virtuosen Spiel und der gekonnten Herausarbeitung der inneren Struktur der Kompositionen, weshalb einer der Zuhörer am Schluss des Rezitals spontan von einem «Klavierspiel auf Weltklasseniveau» sprach.

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