Hirte s’goot loos
Gelterkinden Weihnachtsspiel – alt und modern
Es ging damals los für die Hirten, mit dem Erscheinen der Engel, als sie in der Nähe von Bethlehem nachts die Schafe hüteten und als Erste im Stall das göttliche Kind besuchen durften, von dem ihnen Rettung versprochen wurde. Wie die Geschichte dieser Hirten hätte weitergehen können, versuchten sich Vera Weber und Andi Grossmann vorzustellen. Der Funke des Weihnachtsmusicals vor zwei Jahren entzündete in den Beiden ein fantastisches Feuer der Fantasie und Kreativität.
Sie entwarfen, komponierten und texteten dieses neue Weihnachtsspiel, die am vergangenen Wochenende zweimal vor voll besetzter Mehrzweckhalle zur Aufführung kam. Wiederum wussten sie mit ihrer Begeisterung 50 Kinder und 27 Erwachsene anzustecken als Sänger/-innen, Tänzer/-innen und Schauspieler/-innen. Zur Verwirklichung stellten sich rund 100 Helfer/-innen zur Verfügung, für die Kulissen, Dekoration, Kostüme, Technik und die Verpflegungsstände mit Suppen und Chili con Carne. Und immer wieder wächst in dieser eifrigen und warmherzigen Atmosphäre eine wunderbare gegenseitige Hilfsbereitschaft unter den Kindern und Erwachsenen.
Weihnachten alt und modern vereint mit Pop und Klassik
Auf der stimmungsvollen Bühne mit dem Stall und dem Feld mit den Hirten und Schafen wurde beste und ergreifende Unterhaltung geboten, indem die alte Geschichte mit modernen und zeitgemässen Elementen, Rhythmen und Bemerkungen verbunden wurde. Originell, wie der Engel den Hirten vom Himmel hoch auf Schaukelringen erschien. Zu poppiger Musik sang der Kinderchor unter der mitreissenden Leitung von Andi Grossmann, unterstützt von Ausdrucks-Gestik und Tanz. Unter dem beseelten Dirigat von Vera Weber entfaltete auch der Erwachsenenchor sein Können. Das Anliegen der beiden Initianten, die Weihnachtsbotschaft den heutigen Menschen und Anwesenden auf eine neue Weise zu übermitteln und nahezubringen, kamen in den ausdruckskräftigen Texten ihrer Lieder und gar Raps gut zum Ausdruck!
Zweifel über das Geschehen von damals kamen im Spiel bei ein paar Hirten, die den neugeborenen König eher im Königspalast in Jerusalem vermuteten und ihm dort erst 30 Jahre später am Palmsonntag begegneten. Analog gab es Gespräche unter Erwachsenen auf der Bühne, die sich über ihre Zweifel oder Überzeugung im Glauben in der heutigen Zeit unterhielten. Die Botschaft des Weihnachtspiels: «D Wiehnacht isch dr Start, Palmsunntig liegt am Wäg vo de Gschicht, wo Jesus mit de Mensche got. Chunnscht Du au mit eus in die grossi Gschicht? Gott isch au für dich parat!» Andi Grossmann dankte allen Mitwirkenden und Helfenden, dem Kernteam und dem Ad-hoc-Streich-ensemble und besonders Vera Weber für die glänzende Idee und Miterschaffung dieses erneut grossartigen Weihnachtsmusicals, das erfreulicherweise wieder mit ökumenischer Unterstützung von «gate 44», der reformierten Kirche Gelterkinden/Rickenbach/Tecknau, der römisch-katholischen Kirchgemeinde Gelterkinden und der evangelisch-methodistischen Kirche zustande kam.