Heb Sorg zur Kultur
Gelterkinden Närrische Hochstimmung am Gelterkinder Fasnachtsumzug
Auf der diesjährigen Fasnachtsplakette findet man unter dem Motto «Heb Sorg zur Kultur» die lokale Kultur mit ihrem Brauchtum in Form eines Waggis wieder, der mit aufgesetztem Banntagshut und dem Gelterkinder Banner in der Hand durch Konfettiregen schreitet. Dabei begleitet von einem Marabu.
Und so differenziert bodenständig und prägnant präsentierte sich auch der diesjährige Umzug, welcher mit den vielen Formationen pünktlich um 14 Uhr startete und via Poststrasse durch den Gelterkinder Dorfkern führte. Dabei wurde die kurze Strecke zwei Mal befahren, was zu ungewollten Staus an den Kreuzungen führte. An den Strassenrändern wieder unzählige Schaulustigen, welche mit ihren Fotokameras versuchten, die bunten Bilder auf Zelluloid einzufangen und diese so für die Ewigkeit festzuhalten.
Die Guggen sorgten mit ihren schrillen Klängen für eine tolle Stimmung und wer vom Hungerast befallen oder durstig war, konnte sich bis in die späteren Abendstunden an den verschiedenen Ständen verpflegen lassen.
In vollerPracht
Kaum jemand, der sich nicht von den hübsch dekorierten Wagen, den Guggen und den bunt gemischten Kleingruppen wie den Schyssdräckzüügli begeistert zeigte. Nur so gerne und in voller Pracht und in gelegentlich ohrenbetäubender Lautstärke präsentierten die Formationen, was sie draufhatten.
Auch wenn die Sujets manchmal von grosser Originalität waren, von lokalen Themen war jedoch nur spärlich etwas zu sehen, beziehungsweise zu lesen. Dafür rückten Themen wie unter anderem die Bauernproteste – «Leute wacht auf, die Bauern gehen drauf» oder mit einem ironisch-lustigen Unterton die Geschlechtsidentität «Bini Maa? Bini Frau? Was willi sii? Mir hei a gueti Idee drbi ... Eifach Waggis» mit ihrem literarischen Einfallsreichtum mehr ins Zentrum der Aufmerksamkeit.
Fasnacht weiterhin lebendig
Viele Formationen widmeten sich dafür lieber ihrem runden Geburtstag oder verteilten Süssigkeiten an die Kinder und Rosen, Mimosen und Orangen an die ältere Generation. Auch an Konfetti sollte es natürlich nicht fehlen. Im Gegenteil. Sackweise regnete es von den mehrstöckigen Wagen auf das Publikum, gelegentlich von Kanonen auf dem oberen Wagenstock unterstützt, wobei das Mass manchmal aus den närrischen Augen verloren wurde.
Das bunte Treiben, die allgemeine Ausgelassenheit inmitten eines schrillen Treibens von fantasievollen Kostümen kannte kaum Grenzen und war im wahrsten Sinne ein einzigartiges Schauspiel und ein tolles Vergnügen für Gross und Klein. Es zeigte sich an diesem Nachmittag, dass die Fasnacht in Gelterkinden lebendig ist und der Umzug weiterhin die Massen mobilisieren kann.