Ghibli-Film im Oberbaselbiet

Gelterkinden Chagith Visuvaratnam bringt japanischen Anime-Film ins Marabu  

Anime-Fan Chagith Visuvaratnam ist in Gelterkinden aufgewachsen und studiert zurzeit an der Fachhochschule Nordwestschweiz.Foto: B. Eglin

Chagith Visuvaratnam wuchs mit seinen Eltern und zwei Geschwistern in Gelterkinden auf. Er besuchte die Sekundarschule, wurde Elektroinstallateur und machte die Berufsmatur. Nach Absolvierung des Militärdienstes als Durchdiener erfüllte er sich seinen Kindheitstraum. Er will Primarlehrer werden. Jetzt studiert er an der Pädagogischen Hochschule der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) in Muttenz im dritten Semester. Diese Ausbildung dauert drei Jahre.

Erste Praxiserfahrung holt er sich an der Partnerschule in Münchenstein. Seine Hobbys liegen im Sportbereich. Seit einem Jahr ist er Fussballschiedsrichter bei den Junioren C und Schiedsrichterassistent in der 2. Liga. Im Wald joggt er und an der Fachhochschule nutzt er das Mittagsangebot Boxen. Am liebsten aber sitzt er auf sein Mountainbike und macht seine Touren durch die Wälder. Im letzten Sommer fuhr er während einer Woche von der Aarequelle bis zur Mündung in den Rhein bei Koblenz.

«Wenn ich mich in der Lernphase gestresst fühle, hole ich die Gitarre hervor. Es hat Gitarren im Musikzimmer der FHNW. Oder ich lese.»

Mangas, Animes und Philosophie

Sein Lesebereich erstreckt sich von Mangas (japanischen Comics) bis zu philosophischen Büchern. Japanische Animationsfilme, die in Japan «Animes» heissen, mag er auch heute noch. Erste Berührungspunkte mit der japanischen Kultur und zu Mangas und Animes hatte Chagit in seiner Kindheit über einen TV-Kanal. Dort liefen nur Animes. Diese Comicfilme haben einen eigenen Stil mit grossen Entfaltungsmöglichkeiten. Und der hat es ihm angetan.

Im Alter von zehn bis 13 war er sehr oft in der Gelterkinder Bibliothek anzutreffen. Dort verschlang er Mangas. Die anderen, «normalen» Bücher nahm er heim, denn die Eltern schätzten es nicht, wenn er Comics las. Zu Hause waren «Die drei Fragezeichen» seine Favoriten. In der Sekundarschule wechselte er vom Manga-Lesen zum Schauen von Animes. Ein Grund dafür war das Anpassen an den aktuellen Freundeskreis.

Von Mangas zum Studio Ghibli

Chagith kennt «Heidi» von Johanna Spyri aus seiner Kindheit. Diese Figur war und ist auch in Japan ein Hype. Regisseur Hayao Miyazski gründete mit drei anderen Personen das Studio Ghibli. Vor dieser Gründung machte er den japanischen Heidi-Film.

Auch heute noch wird bei Ghibli alles von Hand gezeichnet. Dadurch haben diese Filme eine spezielle Ästhetik und Wärme. Man hat das Gefühl, dass alles mit viel Liebe gemacht wird. Dieses Jahr publizierte der 82-jährige Miyazaki, der schon zehn Jahre keine Filme mehr veröffentlichte, den Film «The Boy and the Heron». Er beeinflusste mit seinen Filmen ganze Generationen. Für sein neustes Werk machte er keine Werbung. Trotzdem waren die japanischen Kinos voll. Niemand erwartete von ihm ein weiteres Werk und seine Fans waren überrascht, da er schon lange in Pension ist.

Heute Donnerstag, 23. November, ist im Kino Marabu in Gelterkinden die Premiere der deutschsprachigen Version in der Schweiz. Chagith Visuvaratnam schlug diesen Film vor und so kommt das Oberbaselbieter Publikum durch ihn in den Genuss dieser besonderen Vorstellung.

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