Gelebte Gastfreundschaft
Häfelfingen 1.-August-Brunch auf dem Mattenhof
«Ausgebucht» hiess es auf den Webseiten der Bauernhöfe, die am Nationalfeiertag zum Brunch einluden. «Ausgebucht» hiess es auch auf der Webseite des Häfelfinger Mattenhofs. Zwar wurde spekuliert, ob angesichts des garstigen Wetters am Morgen des 1. August die angemeldeten Gäste überhaupt kommen. Die Sorgen waren unbegründet, «es sind alle gekommen, die sich angemeldet hatten», freute sich Gastgeberin Susanne Strub. Ein wenig Sorgen bereitete ihr einzig das zugemietete Zelt, «falls Sturmböen aufziehen, bitte ich euch einfach dieses Zelt mit den Händen zu halten, damit es der Wind nicht wegträgt», bat die Gastgeberin um Unterstützung. Auch diese Sorge war unbegründet, der Mattenhof blieb von gravierenden Windkapriolen verschont.
Mehr als eine Sünde wert
So konnte man sich dem Brunch widmen und der war reichhaltig und er war halt auch mehr als eine Sünde wert. Eine schöne Portion wunderbare Rösti, Spiegeleier, auch Rührei gabs, gebratener Speck. Das ist zum Anfangen schon eine Köstlichkeit und es ist à discrétion, also man kann beliebig nochmals anstehen und sich bedienen. Korrekterweise muss man sagen, sich bedienen lassen, denn man wurde bedient und das von ausgesprochen freundlichen jungen Menschen, entweder die Kinder Strub oder deren Freunde oder Bekannte.
Hier helfen manche mit, es wäre gar nicht möglich, diesen Anlass zu stemmen ohne die vielen helfenden Hände. Das scheint zu diesem Hof zu gehören, so abgelegen er ist, er ist wie ein Zentrum der Gesellschaft. Und entsprechend war die Stimmung unter den Gästen, wesentlich sonniger als es der Himmel über Häfelfingen meinte.
Im nächsten Gang ist dann der Käse ein Thema und der Schinken auch. Dieser Brunch ist angelehnt an den «Baselbieter Bäuerinnen-Apéro», bei dem Susanne Strub Mitinitiantin ist. Auf den Teller kommen bloss regionale und saisonale Zutaten, alles stammt aus der Region. Es gebe eine Ausnahme sagte Susanne Strub: «Der Hobelkäse, der kommt von einer Alp auf der Lenk, dort haben wir drei Mutterkühe z’Alp. Der Hirt und Käser ist froh, dass er heute etwas Käse ins Unterland abgeben könne», sagte sie augenzwinkernd. Für den süssen Abgang stehen dann noch Müesli oder Konfitüren ganz verschiedener leckerer Früchte, wie Mirabellen, Kirschen oder Erdbeeren im Angebot. Kaffee, Tee und weitere Getränke, alles ist möglich.
Auf dem Mattenhof sind verschiedene Räumlichkeiten nutzbar, das «Baselbieter Stübli» ist dem Namen entsprechend eingerichtet. Oder einfach draussen in einer regengeschützten Ecke. Auf dem Mattenhof sind sie unkompliziert. Wer es gerne exklusiver hat, ist gut beraten in der «Funklochbar», die hat in etwa den Charme eines irischen Pubs, also ausgesprochen einladend und gemütlich.
Ein Hof mit Geschichte
Strubs sind nun in vierter Generation auf dem Mattenhof. 1922 begann die Geschichte und sie wird nicht so schnell enden. Der Mattenhof, durch seine Lage im Flurgebiet «Buebenloch» fast besser als «Buebäloch» bekannt, liegt am Fusse des Wisenbergs mitten im Oberbaselbiet auf 556 m ü. M. «Wir bewirtschaften unseren Hof seit 1993 in vierter Generation», sagte Eugen Strub.
Der Fokus des rund 20 ha grossen IP-Suisse-Betriebs liegt im Grasland- und Ackerbau. «Im Frühjahr 2017 haben wir zudem unseren Milchwirtschaftsbetrieb in eine Mutterkuhhaltung umstrukturiert», so Strub. Die Geschichte dieses Hofes ist noch nicht abgeschlossen, es könnte durchaus eine weitere Generation Strub folgen.