Eine Mobilfunk-Antenne erregt die Gemüter

Rothenfluh Rechnung bremst das Budget aus

Ganze zwei Sachgeschäfte enthielt die Traktandenliste der eher mässig besuchten Gemeindeversammlung vor Wochenfrist. Entgegen der Erwartungen schloss die Jahresrechnung 2022 im Vergleich zum Budget um 220000 Franken besser ab.

Wie Gemeindepräsident und Finanzchef Patrick Vögtlin aufzeigte, erlaubte es der gute Abschluss, weitere 100000 Franken, der allgemeinen finanzpolitischen Reserve und 50000 Franken der Vorfinanzierung «Umbau Gemeindeverwaltung» zuzuweisen. Der verbleibende Betrag von gut 3000 Franken floss ins Eigenkapital. Die Verbesserung ist namentlich auf die höheren Steuererträge und die tiefer ausgefallenen Kosten im Sozialhilfebereich zurückzuführen. Der Gesamtertrag erhöhte sich um etwa 400000 Franken auf gut 3,9 Millionen Franken, was die massiv gestiegenen Beiträge an Altersheime, an die Ergänzungsleistungen und an die KESB mehr als wettmachte.

Auch die als Spezialfinanzierungen geführten Rechnungskreise Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung gaben ein erfreuliches Bild ab. In der Wasserrechnung, die vor zwei Jahren noch mit einem Bilanzfehlbetrag zu kämpfen hatte, resultierte dank der angepassten Tarifstrukturen ein Überschuss von über 25000 Franken, der das Kapital auf knapp 40000 Franken anhob. Beim Abwasser belief sich der Überschuss auf rund 100000 Franken, was ein Ansteigen des Kapitalpolsters auf fast 880000 Franken zur Folge hatte. Weniger rosig sieht es in der Abfallbeseitigung aus. Hier baute sich das Eigenkapital um 20000 Franken auf rund 50000 Franken ab. «Ohne Gegenmassnahmen ist diese Kasse in zwei Jahren leer», bemerkte Vögtlin. Die solide Finanzlage der Gemeinde widerspiegelt sich auch in der Bilanz, die ein Eigenkapital, Spezialfinanzierungen und Fonds eingerechnet, von rund 6,6 Millionen Franken auswies.

Rechnung wurde vorbehaltlos gutgeheissen

Die Anwesenden hiessen die Rechnung vorbehaltlos gut und verabschiedeten ausserdem die von Gemeinderätin Doris Horisberger erläuterten Änderungen des Vertrags «APG-Versorgungsregion Farnsberg plus». Nötig wurde die Abstimmung, weil die Kompetenzen der Gemeinden und der Delegiertenversammlungen in den Versorgungsregionen aufgrund eines Entscheid des Kantonsgerichts anzupassen sind.

Sunrise unter Druck wegen Antennenstandort

Wesentlich mehr zu reden gab ein nicht traktandiertes Geschäft: das Baugesuch von Sunrise für eine Mobilfunk-Antenne. Dabei setzten sich seitens der Versammlung namentlich Marc Tobler und Claudia Moerikofer in Szene. Um möglichen gesundheitlichen Beeinträchtigungen durch die Antennenstrahlung vorzubeugen, erhoben sie und weitere Personen beim Bauinspektorat (BIT) Einsprache gegen das Bauvorhaben. An der Versammlung kann klar zum Ausdruck, dass mit dem vorgesehenen Standort neben Schule und Sportplatz niemand einverstanden ist. Die Frage, warum Sunrise ihre Anlage nicht am bereits vorhandenen Antennenmast der Swisscom auf der Rütsche montieren kann, blieb offen und steht nach wie vor im Raum. Der Gemeinderat und die Anwesenden schlossen sich den Argumenten der Einsprechenden an und erwarten, dass Sunrise angesichts des massiven Widerstands gegen ihre Pläne nochmals über die Bücher geht und einen neuen Standort für ihre Antenne sucht. Gemeindepräsident Patrick Vögtlin kündigte an, der Gemeinderat werde bei Sunrise in diesem Sinne erneut vorstellig werden. Er verwies darauf, der geplante Standort der Antenne sei zonenkonform. Mobilfunkantennen moderner Bauart, fügte er an, strahlten im Gegensatz zu älteren Anlagen nur beim effektiven Übertragen von Daten. Zudem werde in der Schweiz das Einhalten der Anlagegrenzwerte überwacht.

Weitere Artikel zu «Region Gelterkinden», die sie interessieren könnten

Region Gelterkinden08.01.2025

Volksfestähnliche

Sissach Traditioneller verkaufsoffener vierter Adventssonntag  
Region Gelterkinden18.12.2024

Heiliger Eifer lässt die Musik fliessen

Konzert Gemeinschaftsprojekt mit dem OG, Männerchor und zwei Basler Chören
Region Gelterkinden18.12.2024

Rothenfluh: Gemeindepräsident Patrick Vögtlin tritt zurück

Rothenfluh Austritte konnten neu besetzt werden