Zu Besuch bei Hermann, Sophie und Julie

Gönnerausflug des Dichter- und Stadtmuseums Liestal 

Im Pächterhaus des Schlosses Brunegg wurde der Gönnerverein empfangen vom Schlossherrn Thomas von Salis (stehend Mitte), hörte einen Vortrag von Magnus Wieland (stehend l.) und begrüsst von Gerhard Ehrsam (stehend r.), Präsident Gönnerverein.
Im Pächterhaus des Schlosses Brunegg wurde der Gönnerverein empfangen vom Schlossherrn Thomas von Salis (stehend Mitte), hörte einen Vortrag von Magnus Wieland (stehend l.) und begrüsst von Gerhard Ehrsam (stehend r.), Präsident Gönnerverein.

Die aufgesuchten Berühmtheiten erfreuen sich leider schon länger nicht mehr des Lebens. Umso mehr die 26 Mitglieder des Gönnervereins des Dichter- und Stadtmuseums Liestal (DISTL), die sich am vergangenen Samstag in morgentlicher Herbstkälte bibbernd vor dem Bus bei der Kantonsbibliothek versammelten. Während der Fahrt gabs eine Willkommensbegrüssung durch den Mitorganisator und Präsident des Gönnervereins, Gerhard Ehrsam. Dann eine Vororientierung durch den DISTL-Leiter Stefan Hess, der zusammen mit seiner literaturwissenschaftlichen Mitarbeiterin Rea Köppel diesen literarischen Ausflug geplant und organisiert hatte.

Inzwischen kam in der Höhe das erste Ziel in Sicht, das Schloss Brunegg. Entweder mit einer Wanderung oder mit Shuttlebus erreicht man das Schlosstor, wo die Gesellschaft vom jetzigen Schlossherrn, Thomas von Salis persönlich empfangen wurde. Er kannte den Schriftsteller Hermann Burger persönlich, der einige Jahre im Pförtnerhaus bis zu seinem Freitod 1989 wohnte. Mehr darüber erzählte in diesem geschichtsträchtigen Haus Magnus Wieland (Schweizerisches Literaturarchiv) mit Bild, Film und Ton. Manch eine/r der Anwesenden nahm sich vor, Burgers Werke: Schilten, sein bekanntestes Buch, Die Künstliche Mutter oder Brenner, den ersten Band der geplanten dreibändigen Autobiografie zu lesen. Beim schmackhaften Mittagessen im Bären Wildegg gab das Schicksal des Autors genügend Gesprächsstoff.

Als Verdauungsspaziergang stieg man auf zum stattlichen, auch für seinen Garten bekannten Schloss Wildegg. In zwei Gruppen aufgeteilt wurden mit einer Führung die historischen Räume besichtigt und begegnete dort in Form von Gemälden deren ehemaligen Bewohner/-innen, darunter besagte Sophie von Erlach, die die Geschichte der Effingerfamilie und Beschreibungen des Schlosses in ihrem Tagebuch festhielt und sich sozusagen schriftstellerisch betätigte. Von den Wänden blickte ebenfalls die letzte Bewohnerin des Schlosses, Julie, die 1912 dort starb. Um alle Räume zu besichtigen lohnt es sich, auch mit Kindern, sich mehr Zeit zu nehmen, denn für sie gibt es einen Foxtrail. Auch ein Rundgang im Garten zu einer blühenden Jahreszeit. Die Aussicht ist fantastisch. Mit diesen reichen Eindrücken beschenkt, wurde die Gruppe über die mit Herbstfarben geschmückte Jurahöhe auf angenehme Art von Andreas Rudin «à la Carte» zurück chauffiert.

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