Versandet am Sehnsuchtsort
Liestal Das Jugendteater Baselland spielte im Palazzo
Sandstrand und das rauschende Meer – ein Sehnsuchtsort, nicht nur für ältere, sondern offensichtlich auch für junge Menschen: Freiheit, Nichtstun, Eincremen, «Sünnele». Das Bild, das das Publikum im dunklen Theaterraum empfing, weckt Erwartungen und Feriengefühl. Aber das kam später.
Das Theaterstück, das die Theaterpädagoginnen Cynthia Coray und Martina Schaub mit den elf Jugendlichen erarbeitet hatte, war wieder echt ergreifend. Inspiriert vom Erstlingswerk der jungen spanischen Autorin Andrea Abreu «So forsch, so furchtlos» machten sich die jungen Laienschauspieler/-innen Gedanken und schrieben die Texte zu den einzelnen Szenen. Was draussen vor der Tür begann, spielerische Unbefangenheit, wurde auf dem Weg nach drinnen zunehmend ernster und tiefer. Freundschaft, Liebe, Sehnsucht nach Vertrauen, Hingabe und Treue. Vergnügtes Gerangel und Berührungen im Dunkel. Aber auch Fragen zur Homosexualität und Erleben von gemeinsamer Einsamkeit, Schmerz des Erwachsenwerdens, Ausgrenzung, Missbrauch und dem Verlassenwerden.
Am Ende die Trauer um die von allen bewunderte ertrunkene Isora mit der Abschiedfeier und dem Lied «I want it that way» von den Backstreet Boys. Das ganze Gefühlsspektrum dieser jungen Menschen wussten sie auf eine eindrückliche Weise darzustellen, die unter die Haut ging. Ihre Eltern und Verwandten und erfreulicherweise viele ihrer zu dieser Premiere zahlreich erschienenen Freund/-innen waren tief beeindruckt von dieser erstaunlichen Leistung von David Tribelhorn, Elisa Arcerito, Esra Lopes, Flurina Klee, Gina Gürtler, Jael Balz, Jeremias Biland, Lea Wieser, Lena Coray, Leona Nagel, Malin Breig.