Stadtrat weiterhin rot-grün dominiert
Liestal FDP Kandidatin Daniela Reichenstein unterliegt
Die parteipolitische Zusammensetzung des fünfköpfigen Stadtrats bleibt im Kantonshauptort unverändert. Neues Mitglied in dieser Exekutive ist der 34-jährige Lukas Felix, der auf den abtretenden Franz Kaufmann folgt. Mit 2049 Stimmen distanzierte er im Kampf um den frei werdenden Sitz seine FDP-Gegenkandidatin Daniela Reichenstein klar um rund 500 Stimmen. Die Bisherigen wurden wieder gewählt und rangieren mit Daniel Muri an der Spitze (parteilos, 2658), gefolgt von Stadtpräsident Daniel Spinnler (FDP, 2456), Regula Nebiker (SP, 2246) und Marie-Theres Beeler (Grüne, 2168).
Dem neu gewählten SP-Mann in der Regierung, beruflich als promovierter Chemiker im Umweltmanagement tätig, kam zweifellos der aktuelle politische Mainstream zu Gute. Mit seiner Ankündigung im Wahlkampf, sich bei sozialen und ökologischen Problemen einzusetzen, hat er insbesondere die junge Wählerschaft ansprechen können. «Ich will Liestal nachhaltig weiter entwickeln», so sein übergeordnetes Credo.
Derweil sieht Hans Vogt, Ortspräsident der FDP, einige Gründe für die Nichtwahl seiner Kandidatin Daniela Reichenstein im mangelnden Support innerhalb des bürgerlichen Blocks, der praktisch inexistent sei. Politische Realität ist aber auch: Wer mit «grünem Rückenwind» ins Rennen steigt, hat zur Zeit halt einfach die Nase vorn.
Desaster im Bürgerrat
Im Gegensatz zum Stadtrat bleibt im Bürgerrat, also der Regierung der Liestaler Bürger, nach dem Wahlsonntag kein Stein auf dem anderen. Da wurden nämlich mit Hansruedi Schafroth (SVP), Karin Jeitziner und Daniel Sturzenegger (beide FDP) gleich drei Bisherige aus dem fünfköpfigen Gremium abgewählt. Der einzige Wiedergewählte ist Hanspeter Stoll (SP). Dem neu gewählten Bürgerrat gehören nun in der Reihenfolge ihrer Stimmenzahl die nachstehenden Personen an: Franz Kaufmann (SP), Franz Thür (parteilos), Hanspeter Stoll (SP), Domenic Schneider (GLP) und Beat Gränicher (SVP).
Hintergrund für dieses politische Erdbeben, das einer Ohrfeige der Bürger gleichkommt, ist insbesondere die Kritik am planerisch etwas aus dem Ruder gelaufenen Betrieb der Bauschuttdeponie Höli, die nie so richtig überzeugende Überbauung Grammet sowie das umstrittene Vorhaben einer Zusammenarbeit mit der Weinkellerei Siebe Dupf.
Foto: U.Flur