Schulheim investiert in Qualität
Röserental Dank neuen Verbindungsbauten können bald alle Jugendlichen in Einzelzimmern wohnen
Vor einiger Zeit hat das Schulheim Röserental die Bedürfnisse der Jugendlichen in Bezug auf die Zimmersituation analysiert. «Vielen ist es darin wohl», stellt Institutionsleiter Dirk Zipse fest, trotzdem habe es immer wieder Anfragen nach einem persönlichen Rückzugsort gegeben. Mit dem Spatenstich von vergangener Woche setzt das Schulheim ein Bauprojekt um, das diesen Wünschen gerecht wird.
Auf zwei Freiflächen entstehen zwei neue Gebäudeteile, die als «Verbindungsbauten» das bestehende Gebäude-Ensemble zu einem Kreis schliessen. Der bestehende Aussenraum an der Schauenburgerstrasse (siehe Foto) wird nicht beeinträchtigt, denn der Zwischenbau, der die Gebäude B und F verbinden wird, kommt auf der Höhe des oberen Geschosses zu liegen. Der Platz darunter bleibt weiterhin zugänglich. Die räumliche Anordnung signalisiere, dass das Schulheim ein geschützter Raum sei, aber trotzdem durchlässig, erklärt Stiftungsratspräsident Daniel Schwörer.
Mit den zwei Verbindungsbauten werden zehn neue Einzelzimmer gewonnen. Somit können in Zukunft alle der bis zu 28 Jugendlichen, die im Schulheim untergebracht sind, in einem eigenen Zimmer wohnen. «Das Schöne ist, dass hier eine Investition getätigt wird, die rein der qualitativen Entwicklung dient», sagte Dirk Zipse beim Spatenstich. Im Gegensatz zur übrigen Wirtschaft, in der von Profitsteigerung und Margenentwicklung geredet werde, gehe es hier wirklich um die Qualität. Für die Jugendlichen sei es wichtig, «auch mal mit sich allein sein» zu können. Dirk Zipse dankte deshalb allen am Bauprojekt Beteiligten, dass sie den Mut hätten, nicht in «grösser, weiter, schneller» zu investieren.
Baukommissionspräsident Christoph Stauffer ergänzte, dass Qualität auch beim Bau selber im Vordergrund gestanden sei, unter anderem bei der Nachhaltigkeit. Dominique Tschudin vom Architekturbüro «Schwob, Sutter, Architekten AG» fügte hinzu, dass sich auch in der Umgebung und in den Gruppen viel verändern werde: «Es wird ein neues Ganzes geben.» Der Anspruch der Baukommission sei gewesen, zu überlegen, wie das bisherige Schulheim zusammengehalten und zusammengeführt werden könne. Den Baukommissionsmitgliedern dankte Dominique Tschudin für die Zusammenarbeit und das Vertrauen.
Das Bauprojekt wird durch die Stiftung, Bundessubventionen von 30 Prozent sowie eine Hypothek finanziert. Die Bauzeit dauert voraussichtlich bis im Dezember. Wenn alles nach Plan läuft, können die ersten neuen Einzelzimmer zu Beginn des neuen Jahres bezogen werden.