Paradies für Modelleisenbahn-Liebhaber
Bubendorf Im Dachgeschoss des Restaurant Talhaus befindet sich ein wahres Bijou
Wer kennt sie nicht, die Träume von vielen Buben, einmal Besitzer einer Modelleisenbahn zu sein. Die klassischen Spielzeugeisenbahnen wurden bereits Anfang des 20. Jahrhunderts gebaut. Ein richtiger Modelleisenbahn-Boom setzte nach dem 2. Weltkrieg ein. Besonders bei älteren Buben im Schulalter war dieses Hobby sehr verbreitet, aber auch ältere Semester fanden Gefallen daran. Die Modelle wurden stets modellgetreuer, und auch für Gegenstände zur Landschaftsgestaltung bestand grosse Nachfrage. So gegen Ende des 20. Jahrhunderts verflachte das Interesse an dieser interessanten Freizeitgestaltung, und so kam es wie es kommen musste: Viele Anbieter konnten im stets grösser werdenden Konkurrenzkampf nicht überleben.
Anfangs dieses Jahrhunderts kehrte der Trend wieder um, und eine Modelleisenbahn zu besitzen wurde wieder salonfähig. Die Modelleisenbahn-Vereine verstanden es, Jung und Alt zu begeistern, und mit zunehmendem Interesse wurde auch das Angebot an Lokomotiven und Wagen grösser.
Modelleisenbahn-Paradies ganz in der Nähe
Ein wahres Bijou von einer Modelleisenbahn-Anlage befindet sich im Dachgeschoss des Restaurant Talhaus in Bubendorf. Der Modelleisenbahn-Club Talhaus wurde 2016 als Verein gegründet. Die Anfänge der Anlage befand sich 2015 in der Liegenschaft des ehemaligen Restaurants Quelle an der Kasernenstrasse in Liestal. Weil dort die Räumlichkeiten aber bezüglich Grösse nicht optimal waren, eröffnete sich dank glücklicher Umstände die Möglichkeit, den Wunsch einer grösseren Anlage im Talhaus zu realisieren. Die Kleinanlage in der ehemaligen Quelle wurde zerlegt und nach Bubendorf transportiert, wo mit dem Aufbau der heutigen Anlage begonnen wurde.
Nach einer umfangreichen Planung – es standen nicht weniger als zwölf Versionen zur Diskussion – begann Mitte April 2017 der Anlagebau. Wichtig für die Clubmitglieder war von Anfang an die Tatsache, dass auf der gesamten Anlage kein einziger Nagel verwendet wurde, sondern es kamen nur Schrauben zum Einsatz. Damit die Anlage auch einwandfrei funktionierte wurde von Anfang an strikte darauf geachtet, dass die Verdrahtung unter der Anlage sauber verlegt und entsprechend angeschrieben ist. Ein ganz grosses Anliegen war von Anfang an, eine möglichst naturgetreue und vielfältige Landschaftsgestaltung zu realisieren.
Das Konzept besteht aus folgenden Teilbereichen: Bahnhof Gelterkinden, Bahnhof Olten, Bahnhof Liestal und Bahnhof Spiez. Besonders imposant ist der Liestaler Teil, wo der alte Bahnhof und seine Umgebung (Palazzo, Post, Café Gleis 7, Kulturhotel Guggenheim, alter Bahnübergang und Passerelle) detailgetreu nachgebaut wurden. Dieser Bereich wurde so identisch wie möglich im Modell 1:87 nachgebaut. Auch fehlt der alte Dampfzug des Waldenburgerlis nicht, welches auf der Anlage von Liestal ins Bad Bubendorf fährt, wo das alte Bahnhöfli nachgebaut wurde.
Am 23. September 2018 konnte erstmals ein Tag der offenen Türe durchgeführt werden, und zwar zusammen mit der Einweihung der neu gestalteten Station Talhaus und der letzten Fahrt der legendären – Dampfloki C Thommen WB 5 – der Waldenburgerbahn. Seit 2019 kann die Anlage jeweils im Frühjahr und Herbst besichtigt werden.
Als Highlight enthält die Anlage eine Spielecke, wo Kinder ab zehn Jahren selber einen Zug bewegen dürfen, und im Güterbahnhof Olten rangieren können.
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