Maya Graf zeigte ihr Baselbiet
Liestal Der Campus der Zollverwaltung erhielt hohen Besuch von der Geschäftsprüfungskommission des Ständerats
Die Geschäftsprüfungskommission des Ständerats, kurz GKP-S, beehrte auf ihrer zweitägigen Informationsreise durch das Baselbiet auch den Campus der Eidgenössischen Zollverwaltung (EZV) in Liestal mit ihrem Besuch. Auf einem Rundgang in der seit bald neunzig Jahren bestehenden Ausbildungsstätte der Zöllner und Zollbeamten beiderlei Geschlechts demonstrierten Christian Bock, Direktor EZV, sowie Mitarbeitende des Campus vor, was in der Bundesinstitution gemacht wird.
Die Kommission, die von Ständerätin Maya Graf präsidiert wird, sowie die begleitenden Gäste, unter ihnen Regierungsrätin Kathrin Schweizer, zeigten sich beeindruckt, wie das Personal ausgebildet und auf ihren künftigen Job an der Grenze vorbereitet wird. Wurden Zöllner und Grenzbeamte bisher getrennt ausgebildet, so geschieht dies ab kommendem Jahr in einem neuen gemeinsamen Lehrgang.
An einer Modeschau erfuhren die Anwesenden zudem, wie sich das Outfit der Leute, die den Grenzübertritt überwachen, im Verlaufe der Zeit verändert hat. Das an Militäruniformen erinnernde Tenue hat heute einer zweckmässigen persönlichen Ausrüstung Platz gemacht, wobei die aktive und passive Sicherheit einen hohen Stellenwert einnimmt.
Enorm gewandelt hat sich die technische Ausstattung. Modernste Kommunikationsmittel erlauben es beispielsweise, einen Fingerabdruck in Echtzeit mit einer Datenbank abzugleichen, um festzustellen, ob der Abdruck einer bereits registrierten Person zugeordnet werden kann. Über die App «Via», die allgemein zugänglich ist, lassen sich Prozesse, die einst viel Zeit beanspruchten, zum Beispiel Zollformalitäten, rasch und einfach abwickeln.
Ein Drittel der Bundeseinnahmen
Für den Staat ist die EZV sehr wichtig. Sie garantiert mit dem Grenzwachtkorps nicht nur die Sicherheit an der Grenze. Sie ist auch hinter der Front aktiv und sorgt dafür, dass die Gesetze beachtet werden, etwa durch Kontrollen von Postsendungen aus dem Ausland. So wurden 2019 an der Grenze knapp 26000 ausgeschriebene Personen angehalten, von denen 8740 zur Verhaftung ausgeschrieben waren.
Die EZV generiert aus dem Warenverkehr der Schweiz mit dem Ausland und Dienstleistungen im Inland jährlich Zoll- und Fiskaleinnahmen von 23 Milliarden Franken, was einem vollen Drittel der gesamten Bundeseinnahmen entspricht. Sie trägt in hohem Mass zum Wohlstand und zu einem funktionierenden Staat bei. Wie Mediensprecher Simon Erny aufzeigte, beschäftigt die EZV rund 5000 Personen, die sich in etwa 4500 Vollzeitstellen teilen.
Beim Grenzwachtkorps liegt der Frauenanteil mit 14 Prozent leicht über dem Sollwert von 12,5 Prozent. Bei den übrigen Diensten machte der Frauenanteil Ende 2019 35,6 Prozent aus, deutlich unter der angestrebten Quote von 44 Prozent. Die Statistik zeigt, dass jeden Tag 2,2 Millionen Personen und 1,1 Millionen Fahrzeuge die Schweizergrenze überqueren und durchschnittlich 100 Lastwagen wegen gefährlicher Mängel an der Weiterfahrt gehindert werden.