Im Postauto auf Biertour

Craftbier Zum 14. Mal wurde der Regio-Brauereitag durchgeführt  

Ein Bierchen in Ehren kann ja niemand verwehren.

Ein Bierchen in Ehren kann ja niemand verwehren.

Bei der Brauerei Schlugg in Lausen schon mal am frühen Morgen das erste Bier kosten. Fotos: S. van Riemsdijk

Bei der Brauerei Schlugg in Lausen schon mal am frühen Morgen das erste Bier kosten. Fotos: S. van Riemsdijk

Zum 14. Mal wurde letzten Samstag im oberen Baselbiet der traditionelle Regio-Brauereitag durchgeführt. Neu ist dieser Regio-Brauereitag zwar nicht mehr, aber weiterhin beliebt und dies nicht nur bei Bierliebhabenden. Seit vier Jahren wird der Biertag auf zwei Samstage mit zwei verschiedenen Routen verteilt. Die erste Tour – dieses Jahr am 7. Juli – war mit 200 Teilnehmenden nach nur wenigen Tagen restlos ausverkauft. Am Regio-Brauereitag, der sich allmählich zu Kultstatus mausert, stand der ganze Samstag im Zeichen des regionalen Biers. Per klimatisiertem Shuttle-Bus konnten sich die Teilnehmenden auf eine ganztägige Bier-Kulinarikreise entlang fünf regionalen Craftbier-Bierbrauereien freuen, wobei jeder Bierfan sein persönliches Bier-Degustationsglas mitführte.

Besucht wurden die Brauereien «Unser Bier» in Liestal, «Schlugg» in Lausen, «Alte Brennerei» in Nuglar, «Gibbon Bräu» in Tecknau und «Rössli-Bier» in Füllinsdorf. An allen Bierstationen war den Teilnehmenden eine kulinarische Verpflegung und interessante Einblicke in das Craftbier-Produktionsverfahren gewiss. Ebenso sorgten Geschicklichkeitsspiele für ein willkommenes Wettkampfelement. Da doch einige Liter Bier flossen und Petrus am Nachmittag für sehr warmes Wetter gesorgt hatte, war es jedem Teilnehmenden schliesslich selber überlassen, eine eigene Strategie zu entwickeln um einen solchen bierseligen Tag mit einem intakten Kreislauf zu überstehen. Der Anteil an Frauen war mit rund 15 Prozent etwas enttäuschend, ist der Mythos, dass Bier Männersache ist, offensichtlich noch nicht verflogen.

Zuwachs an Mikro- und Kleinbrauereien

Die Veranstaltung wurde wieder vom Verein Regio-Brauereien organisiert, einem Kollektiv Nordwestschweizer Kleinbrauereien. Diese hat sich zum Ziel gesetzt, die regionale Bierkultur zu fördern und die Teilnehmenden sicher von Ort zu Ort zu befördern. Die Nordwestschweiz hat in den letzten Jahren einen bemerkenswerten Zuwachs an Mikro- und Kleinbrauereien erlebt. Mit dem Brauereitag besteht die einmalige Gelegenheit, diese zu besuchen und mittels eines Rundgangs die unterschiedlichen erlesenen Craft-Biere zu entdecken. Bis vor kurzem war das Craftbier ein aufstrebender Trend in der Schweizer Bierszene. Es definiert sich insbesondere durch seine exklusive Qualität und wird oft in diesen lokalen Klein-Brauereien hergestellt.

Der Craftbier-Hype geht leicht zurück

Das Interesse an diesem Bier mit seinem exklusiven und vielfältigen Geschmack ist zwar weiterhin ungebrochen, das Interesse am Regio-Brauereitag nimmt jedoch in der Tendenz langsam ab, wie Organisator Stefan Schröder von der Brauerei «Zipfelbier» in Muttenz berichtet. So war die Tour am Samstag doch eher unterdurchschnittlich besetzt. Da ist Ursachenforschung angesagt. Schröder vermutet, dass nach den drei Coronajahren, in welchen sie als eine von wenigen Organisationen einen Anlass durchführen konnten, die Leute jetzt wieder eine grosse Auswahl an Events haben.

Aber nicht nur. «Wir stellen zudem fest, dass der Hype mit dem Craftbier nun leicht zurückgeht», sagt er. «Ebenso gibt es in der Branche weniger Bierbrauereien.» Stefan Schröder und sein Team überlegen sich für das nächste Jahr, wie sie auf diese Entwicklung reagieren sollen um wieder neuen Schwung in den Regio-Brauereitag zu bringen.

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