Hilferufe aus dem Frauenverein
Liestal Zeichen der Verzweiflung an der 179. Generalversammlung
Fast 180 Jahre alt ist der Liestaler Frauenverein. Nun droht ihm das Aus, wenn nicht ein Wunder geschieht.
Die sechs Vorstandsfrauen hatten nach der Coronapause wieder zu einer Generalversammlung eingeladen. Die beiden Co-Präsidentinnen Bärbel Hess Bodenmüller und Eveline Rätz leiteten die GV. Die zwölf Traktanden gingen zügig voran. Die Mitglieder waren mit der Arbeit des Vorstandes und ihren Vorschlägen sehr zufrieden. Auch dankbar, dass sie diese Ämter mit viel Engagement und Herzblut ausführen.
Beim Traktandum acht, Demissionen 2023, zeigte sich, wie schwer es heute ist, Frauen zu finden, die gewillt sind, den Frauenverein als Präsidentin zu führen. Bärbel Hess und Evelin Rätz hatten das Präsidium gemeinsam nur provisorisch übernommen. In der Hoffnung, bald eine Nachfolgerin zu finden. Mittlerweile sind ein paar Jahre vergangen. Mit viel Werbung und Mundpropaganda versuchte der Vorstand, fündig zu werden. Ohne Erfolg. Nun hören die beiden Frauen in 2023 endgültig auf.
Was dann …
Im Jahre 1843 wurde der Verein von der gemeinnützigen Gesellschaft Liestal gegründet. «Zur Unterstützung der Armen, Hilfe für Kranke und alte Menschen, kinderreiche Familien. Helfen und die Augen offenhalten für Situationen, in denen Hilfe gebraucht wird.» Dies waren von Beginn an die Leitsätze des Vereins.
Den interessanten Werdegang kann man nachlesen unter www.frauenverein-liestal.ch/Geschichte.
Immer wieder wurden die Angebote der Zeit angepasst. Heute führt der Frauenverein eine Spielgruppe, die Brockenstube, organisiert Kurse, Ausflüge, Vorträge, Basteln usw. und vergisst nie, die Gemeinschaft zu pflegen. Eine echte Herzensaufgabe für eine neue Präsidentin.
Im anschliessenden Vortrag erklärte die Geschäftsführerin der «Stiftung Ersthelfer Nordwestschweiz» Céline Marchon, wie wichtig es ist, dass sich möglichst viele Leute in der Herzmassage ausbilden lassen, damit die hohe Zahl der Todesfälle bei Herzinfarkten zurückgeht. Das Ziel ist, viele «First Responder» auszubilden, die Ersthilfe leisten können, damit keine kostbare Zeit vergeht, bis der Krankenwagen vor Ort ist. Dazu braucht es an mehr Orten Defibrillatoren zur Verfügung. Der Frauenverein führt diesen Kurs im August durch.
Im Anschluss an die GV wurde heftig diskutiert und viele Frauen waren der Meinung, Liestal ohne Frauenverein – das geht gar nicht. Interessieren Sie sich für die Mithilfe im Vorstand oder für das Präsidium, melden Sie sich unter praesidentin@frauenvereinliestal.ch.