Hereinspaziert ins Variété Winterzauber
Liestal Dinnershow mit Tischzauberei
Yvonne und Eric Rütsche vom Liestaler Guggenheim stellten auch dieses Jahr eine abwechslungsreiche Variété-Show zusammen. Im nächsten Jahr wird der Winterzauber wie früher auf dem Gelände der EBL stattfinden. Nach dem grossen Umbau ist das Elefantenhaus wieder Schauplatz der beliebten Wintershow. «Die meisten Acts stammen aus heimischem Boden», sagten die Veranstalter.
Mit Glühwein und Glühmost wurden die Gäste im Guggenheim herzlich willkommen geheissen. Die Show war ausverkauft. Auf dem Tisch standen kleine Teller mit Salamistückchen, Sbrinzrocks und süss-saurem eingelegtem Gemüse bereit. Rasch entstanden Gespräche unter den Gästen, die sich teilweise zum ersten Mal begegneten. Ein Zaubertrick-Erfinder erzählte aus seinem interessanten Beruf. Er war gespannt ob, wie ein Trick von Mauro Lessa, den er mitentwickelte, beim Publikum ankommt.
Eric Rütsche will jungen Künstlern aus der Region einen Platz bieten. «Bis auf zwei Ausnahmen sind alle einen Steinwurf ums Haus herum», sagte er bei seiner Begrüssung.
Stepptanz mit fünffacher Schweizermeisterin
Der erste Gang wurde serviert. Ein feiner Salat, auf Wunsch auch Vegi, und herrlich frisches, dunkles Brot. Plötzlich ging das Licht aus. Rassige Musik ertönte und Aileen Mazenauer zeigte eine ebenso schnelle Steppnummer. Die fünffache Schweizermeisterin begeisterte mit ihrer Eröffnungsnummer. Dominik Muheim, Gewinner des Salzburger Stiers, und Kabarettist Valerio Moser moderierten durch den Abend. «Regional, Bio, Fair Trade steht auf dem Label des heutigen Abends», sagten sie in ihrer Einleitung.
Mauro Lessa, Zauberkünstler aus Sissach «nützt die Chance, bevor die Show offiziell startet.» Er verblüfft Elli mit Gedankenlesen. Und an den Tischen überzeugte er mit Kartentricks.
Der bunte Blattsalat war ein Gaumengenuss, ebenso die leichte Blumenkohlsuppe mit Rauchlachsstreifen und Croûtons. Zu «Axel F» von Harold Faltermeyer ertönte eine Trommeleinlage. Ge-waltig, was Yannick Amherd, Trommelkönig und Schweizer Meister, mit seinen beiden Stöcken bot.
«Aus der Kleinstadt Langenthal in die Kleinstadt Liestal» sagte Slampoet und Kabarettist Valerio Moser. Er beschäftigte sich auf Anraten seiner Mutter mit dem Thema Trinken und Wasser.
Kartentricks und Poledance
«Child.ish» und Sängerin Jana spielten «Kleider machen Leute» oder «Willst Du mit mir ausgehen» und ernteten für ihre musikalische Kunst verdienten Applaus. Der Zauberer zeigte mit einem Kartentrick, dem Seiltrick und dem magischen Zauber-Ei drei klassischen Illusionen. «Achtung vorderste Reihe», warnten die beiden Moderatoren. «Es kommt die grossartige Mimi aus Pratteln mit einer Poledancenummer, dann nochmals die steppende Aileen.»
Nach dem wunderbaren Hauptgang verrieten Muheim und Moser ein paar lustige Glitzertricks. Dominik erzählte auf seine pointierte und witzige Art über Frau Fischer, die Rettung des Weltfriedens und den zu grossen Frieden auf dem Reigoldswiler Pausenplatz, wo sich die Buben trotz seiner Bemühungen dennoch verschlugen. «Du, Frau Fischer, wie d Schwyz bin ich in däm Konflikt neutral bliebe», war die Quintessenz. Ein sanfter, aber klarer Seitenhieb an die aktuelle Politik.
Es war faszinierend und verblüffend, was der Zauberer mit Zahlen anstellte. Manipulation, Ablenkung, Interpretieren der Körpersprache oder eine Kombination von allem? Das blieb sein Geheimnis. Valerio hat die Gabe, aus vermeintlich nichts eine spannende und mitreissende Wortnummer zu kreieren. Und die Akrobatinnen zeigten, was man mit Kraft und Präzision alles machen kann.
Man konnte nur staunen, welche Vielfalt an Kunst in unserer Region gedeiht. Es ist nicht zwingend, für gute Unterhaltung immer auf internationalem Parkett auf die Suche zu gehen.