Gut aufgestellt für Herausforderungen
Liestal Stabübergabe im Stiftungsrat des Pflegezentrums Brunnmatt
René Steinle hat sich in den vergangenen zwölf Jahren als Stiftungsratspräsident für das Pflegezentrum Brunnmatt in Liestal engagiert. Per 1. Januar 2023 hat er sein Amt an seinen Nachfolger weitergegeben – der gleichzeitig sein Vorgänger ist. Alfred Guggenbühl war nämlich 2006 der Gründungspräsident, als die Trägerschaft von der Bürgergemeinde zu einer privaten, gemeinnützigen Stiftung wechselte.
René Steinle wird noch ein Jahr lang als Vizepräsident zur Verfügung stehen. «Ich finde das eine gute Konstellation», kommentiert Alfred Guggenbühl, «das zeigt auch, dass wir ein gutes Verhältnis haben.»
Das Pflegezentrum Brunnmatt steht heute, zum Zeitpunkt der Stabübergabe im Stiftungsrat, wirtschaftlich sehr gut da. «Wir haben eigentlich immer Vollbesetzung», stellt René Steinle fest. Im Jahr 2022 habe die Auslastung 98 Prozent betragen. Auch das Restaurant sei sehr beliebt, ergänzt Alfred Guggenbühl: «Die Küche ist hervorragend und hat ein gutes Gespür für die Kundschaft.» Schon bei der Planung des Neubaus sei das Restaurant als Quartier-Treffpunkt geplant worden.
Der 2012 eingeweihte Neubau hat die Grundlage für die heutige Situation gelegt. «Es war ein Meilenstein, einen solchen Bau in einem Wohngebiet zu realisieren», blickt Alfred Guggenbühl zurück. Auch was die Dimension des Betriebs und die ganze Entwicklung im Gesundheitswesen betreffe. Die heutige Grösse mit über hundert Mitarbeitenden sei optimal, aber auch maximal. Bei noch mehr Personal würde der Betrieb in dieser Form eher ineffizienter werden.
Was Alfred Guggenbühl begonnen hatte, führte René Steinle weiter. In den folgenden Jahren beschäftigte er sich unter anderem mit der Renovierung der Altbauten. Ein Projekt mit Ersatzbauten, das bereits angedacht war, wurde hingegen nicht realisiert. «Zum Glück», sind sich Guggenbühl und Steinle einig.
In nächster Zeit kommen nämlich noch einige Herausforderungen auf das Pflegezentrum und allgemein auf die Alters- und Pflegeheime zu. Mit der neuen Unterteilung in Pflegeregionen werden die Institutionen verpflichtet zusammenzuarbeiten und Synergien zu nutzen. «Man ist am Suchen und hat Zielsetzungen, aber jetzt kommt erst die Praxis – wie funktioniert das?», fragt sich René Steinle. In manchen Bereichen sei es sicher sinnvoll, beispielsweise Personal oder Dienste miteinander zu teilen. «Aber jedes Haus hat seine Eigenheiten», bemerkt Steinle.
Eine weitere Herausforderung ist der Fachkräftemangel, vor allem diplomierten Fachkräften. Es laufe eine Ausbildungsinitiative seitens der Trägerschaft und seitens des Kantons: «Da machen wir im oberen Rahmen mit», sagt Alfred Guggenbühl. Aktuell bildet das Pflegezentrum 18 Lernende aus, zehn in der Pflege, vier in der Hauswirtschaft, zwei in der Verpflegung und je eine Person in der Technik und in der Administration.
Veränderungen gibt es auch in der Geschäftsleitung: Jeanice Amberg hat die Leitung des Pflegedienstes übernommen, Martin Richter die Leitung der Verpflegung. Neben diesen jungen, gut ausgebildeten Kräften sorgt das erfahrene Leitungsteam mit Geschäftsführer Andreas Meyer für Kontinuität.