Gemeinsam als Bauherren für den Industriestandort

Lausen Kanton und Gemeinde stemmen über acht Millionen Franken 

Seit Ostern wird unweit des ehemaligen Bahnhofs Lausen ein anspruchsvolles Bauprojekt realisiert. Der Kanton Basel-Landschaft und die Einwohnergemeinde Lausen arbeiten an einem richtungsweisenden Bauvorhaben, bei welchem die Industriestrasse und vorerst ein halber Kreisel auf der Ramlinsburgerstrasse bis voraussichtlich im Frühsommer 2021 im Zentrum stehen. Ab diesem Zeitpunkt werden die Alte Landstrasse bis nach Itingen und der zweite Teil des Kreisels erstellt werden.

Die Ausführungen, die im Grossen und Ganzen unter Vollsperrung erfolgen, verlaufen gut. «Wir sind im Plan,» sagt Projektleiter Urs Oberli vom kantonalen Tiefbauamt. Die erste Bauphase an der 340 Meter langen Industriestrasse geht langsam dem Ende entgegen. «Wir arbeiten aktuell an den Stützmauern, dem Lärmschutz und den Werkleitungen», beschreibt Oberli die Situation. «Bis Ende November sollte die eigentliche Strasse mit Kofferung, Randabschlüssen und Belag mit Ausnahme des Deckbelags ebenfalls realisiert sein.»

Die bislang unfallfrei verlaufenen Bauarbeiten in Lausen für letztlich über acht Millionen Franken sind ein anspruchsvolles Projekt. Die Kreuzung Ramlinsburgerstrasse/Industriestrasse/Alte Landstrasse bildet dabei die zentrale Stelle, dies sowohl in Bezug der Erschliessung des Industriegebiets Süd wie auch jener des sich vor Ort befindenden Wohnquartiers. An diesem Ort wird eines der Herzstücke, die eine Hälfte des Kreisels Ramlinsburgerstrasse/Industriestrasse, als weiteres «Glanzlicht» ab Oktober gebaut werden.

Alles in allem: Es handelt sich dabei am Ende des Tages um die Verlegung und den Ausbau der Kantons- und Gemeindestrassen Industriestrasse, Ramlinsburgerstrasse und Alte Landstrasse inklusive aller notwendigen Werkleitungen. Investiert werden gesamthaft für alle Bauarbeiten, die bis Mai 2022 dauern werden, über acht Millionen Franken, von welchen der Kanton 4,7 Millionen Franken stemmt. Die Einwohnergemeindeversammlung Lausen hat den notwendigen Kredit in der Höhe von 3,68 Millionen Franken an ihrer «Gmeini» im Dezember 2018 gutgeheissen. Projektleiter Urs Oberli vom Tiefbauamt Basel-Landschaft sagt als Oberbauleiter zur ObZ zudem, dass die Baustelle in sieben Bauphasen unterteilt sei.

Die Kosten der Industriestrasse gehen zu hundert Prozent zu Lasten der Einwohnergemeinde Lausen, ebenso der Bau der Quartier-Erschliessungsstrasse ab dem Kreisel und jene des Höhlenwegs. Die Kosten der Alten Landstrasse – diese wird ab März 2021 gebaut – übernimmt der Kanton. Den Kreisel teilen sich die Partner Einwohnergemeinde Lausen und Kanton Basel-Landschaft. Schliesslich sei erwähnt, dass ergänzende Nutzungsanforderungen im Rahmen des Baus berücksichtigt werden. So werden dem Langsamverkehr (Fussgänger/Velo), dem Lärmschutz wie auch Massnahmen für Tiere (Kleintierdurchlass) mit berücksichtigt.

«Das Projekt ist eine Investition in die Zukunft. Dank diesem kann eine der wenigen freien Industriezonen im Baselbiet nun weiter entwickelt werden, welche heute wegen dem Bundesgerichtsentscheid von 2001 blockiert ist», so Oberli.

Bis 1986 war die heutige Ramlinsburgerstrasse über die Gleise der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) mit einem Niveauübergang an die Hauptstrasse angeschlossen. Diese wurde nach dem Bau der Strassenüberführung über die SBB im Kantonalen Richtplan zu einer Gemeindestrasse abklassiert. Die Folge war, dass das Industriegebiet von kantonaler Bedeutung südlich des Bahnhofs Lausen neu via die Gemeindestrasse, die Industriestrasse, durch das Wohngebiet erschlossen wurde. Aber nur vermeintlich: Eine damalige Einsprache gegen ein Baugesuch im Industriegebiet wurde vom Bundesgericht vor 19 Jahren gutgeheissen. Dieses verfügte, dass das Gebiet nicht durch ein Wohnquartier erschlossen werden darf. Mit diesem Entscheid war die Weiterentwicklung der Industriezone Süd in Lausen über lange Jahre gestoppt, quasi bis heute.

Vor 15 Jahren hat die Gemeinde Lausen die Flächen zwischen der Industriezone respektive der Alten Landstrasse und dem Bahnareal in eine Grünzone umgezont. Damit wurde die rechtskonforme Erschliessung des Industriegebietes Süd im Zonen- und Strassennetzplan verankert.

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