Ein Freudentag für Regula Steinemann

Füllinsdorf Die Gemeinde feiert ihre Landratspräsidentin mit einem herzlichen Empfang  

Regula Steinemann ist volksnah, hier im Gespräch mit Fahnenschwinger Werner Müller. Foto: U. Fluri
Regula Steinemann ist volksnah, hier im Gespräch mit Fahnenschwinger Werner Müller. Foto: U. Fluri

Im kommenden Amtsjahr wird die 41-jährige GLP-Politikerin Regula Steine-mann den Baselbieter Landrat präsidieren. Nachdem sie am 24. Juni mit 78 von 81 möglichen Stimmen glanzvoll gewählt wurde, hat Füllinsdorf am vergangenen Donnerstag der prominenten Mitbürgerin ein frohes Fest mit buntem Programm bereitet. Immerhin stellt «Füllschdef», diese stattliche Gemeinde am Sonnenhang über der Ergolz, mit Regula Steinemann erst zum zweiten Mal die politisch höchste Person des Kantons, seit Walter Hilfiker in den 1930er-Jahren das Parlament anführte. An dieser Ehre sollten denn auch sowohl die Bevölkerung wie auch die vielen Gäste mit dem traditionellen «Landratspreesi-Fest» teilhaben. Beim Liestaler Heinz Lerf indes, Steinemanns Vorgänger als höchster Baselbieter, war trotz der gelösten Stimmung unter den Apéro-Gästen ein bisschen Wehmut auszumachen, denn seine letztjährige Wahl konnte Pandemiebedingt nie gefeiert werden. «Tempi passati, ich kann damit leben», sagte der FDP-Politiker ganz trocken.

Derweil nahmen die Festivitäten mit einem Corso von Oldtimern, Elektroautos, E-Bikes und gewöhnlichen Velos so richtig Fahrt auf. Zuvorderst Regula Steinemann und dann verteilt auf die Kolonne ein Grossteil der politischen Spitze des Baselbiets. Dabei strahlte die Anwältin, die seit 2015 im Landrat sitzt, mit ihrem freundlichen Blick aus dieser vornehmen Karosse eine sympathische, aber nie gekünstelte Noblesse aus.

Offen für die Vielfalt

Nach allerlei musikalischen Vorträgen und den martialischen Salutschüssen die den Platz vor dem Schulhaus Schönthal ins Zittern brachten, folgten die obligaten Reden mit jeweils viel Lob für die neue Präsidentin, so etwa nach dem Motto «Man hat sich lieb.» Mit ihrer gradlinigen Haltung, habe sich die grün-liberale Politikerin über die Parteigrenzen hinaus Respekt und Ansehen verschafft, so der allgemeine Tenor. Regierungspräsident Thomas Weber betonte in seiner kurzen Rede, dass es jetzt nicht um die grossen Weisheiten der Weltpolitik gehe. Vielmehr mahnte er zur Bescheidenheit und rief der neugewählten Landratspräsidentin zu: «Stossen wir an auf das Einfache und auf das Kleine im Leben!»

In ihrem Amt an der Spitze des Kantonsparlaments und ein Jahr lang sozusagen im Schaufenster stehend wird Regula Steinemann nun einiges zum politischen Konsens beitragen müssen.

Dazu äusserte sich die Mutter einer dreijährigen Tochter pointiert zu den Themen Klimawandel und Energiewende. Bei der Mobilität etwa, dem vermeintlichen Indikator unseres Wohlstands, werde der Politik viel Verständnis für die gegenseitigen Bedürfnisse abverlangt, so Steinemanns Prognose. «Da bin ich, wie in allen politischen Geschäften, offen für die Vielfalt.» Im Weiteren lobte die Rednerin die demokratischen Spielregeln am Beispiel des alljährlichen Präsidiumswechsels. Da werde eine Machtballung zum Vornherein ausgeschlossen. «Deshalb bin ich zwar aktuell die höchste Baselbieterin, aber eben niemals die Mächtigste.»

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