Ein einzigartiger künstlerischer Dialog
Liestal Jubilierender Ausstellungszyklus mit Kunstwerken in einem Wechselspiel
Der Ausstellungszyklus «Kunst in der Psychiatrie» feiert sein 20-jähriges Jubiläum. Aus diesem Anlass organisiert die Psychiatrie Baselland (PBL) unter dem Titel «Ohne Worte» eine Gesamtausstellung mit Werken von regionalen Kunstschaffenden. Zum ersten Mal mit Einbezug von Teilnehmenden der Kunsttherapie der PBL. Nach der Vernissage konnten sich die rund 300 Besuchenden während eines kurzweiligen Rundgangs durch die Gänge im Erdgeschoss des Hauptgebäudes B der Psychiatrie Baselland in einem wahren Kunst-Eldorado wähnen, mit Kunstwerken, die in ihrer Aussergewöhnlichkeit und in ihrer Entstehung einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen werden.
Nicht weniger als 27 professionell arbeitende bildende Künstlerinnen und Künstler der Region, die in den letzten zehn Jahren in der PBL ausgestellt haben, und 29 Teilnehmenden der Kunsttherapie der Psychiatrie Baselland stellen im Rahmen des 20-jährigen Jubiläums des Ausstellungszyklus «Kunst in der Therapie» zum ersten Mal gemeinsam Bilder, Zeichnungen, Fotografien, Collagen und Installationen aus. In den Räumlichkeiten des Psychiatriegebäudes werden Kunstwerke gezeigt, die in einem dialogischen Wechselspiel zwischen den beiden Gruppen entstanden sind.
In einer gestalterischen Qualität, welche in einigen Dialogen den Unterschied zwischen den Künstlerinnen und den Teilnehmenden der Kunsttherapie nicht direkt sichtbar macht.
Einzigartige Zusammenarbeit
Die Ausstellung zeigt in einer beeindruckenden und einzigartigen Zusammenarbeit zwischen den beiden Kunstpartnern in den Kunstwerken vielfältige Aspekte künstlerischer Ausdrucks- und Kunstform. Der Austausch wurde jeweils durch einen Teilnehmenden der Kunsttherapie angefangen, worauf der Kunstschaffende eine passende Antwort gab, die wiederum eine Reaktion aus der Kunsttherapie zur Folge hatte. Wobei die Teilnehmenden, die allesamt die Kunsttherapie ambulant besuchen, auf die Unterstützung des Leiters Christoph Braendle zurückgreifen konnten. Auf diese Art und Weise entstanden in der Zeitspanne vom November 2020 bis Mai 2021 insgesamt 32 Dialoge mit mehr als 240 Kunstwerken mit Empfindungen, die aus der Seele der Künstlerinnen und Teilnehmenden der Kunsttherapie stammen und in einer gedanklichen Interaktion zum Publikum stehen.
Ohne Worte
Künstlerin, Initiantin und Projektorganisatorin Kitty Schaertlin suchte zu den Initialbildern der Teilnehmenden der Kunsttherapie die aus ihrer Sicht passende Künstlerin oder den passenden Künstler. Das gemeinsame dialogische Kunstwerk entstand schliesslich ohne Kommunikation zwischen den beiden Partnerinnen oder Partnern und gab so der Ausstellung den passenden Titel «Ohne Worte». Nach Ablauf der Ausstellung werden die Kunstwerke in Buchform für die Nachwelt festgehalten. Barbara Schunk, CEO der PBL, liess gegenüber dieser Zeitung verlauten, dass noch nicht entschieden ist, was dann mit den eigentlichen Kunstwerken passieren wird.
Zur Ausstellung, die im Haupthaus B der Psychiatrie Baselland in Liestal bis am 30. November 2021 täglich von 8 bis 18 Uhr geöffnet ist, wird im Herbst ein wKatalog herausgegeben, der am 28. Oktober an einer Vernissage vorgestellt wird.