Ehrenfestival für Bertha Meyer-Wiggli
Ziegelhof-Areal Musik von Reggae bis Space-Rock
Das zweite Bertha Festival ging auf dem Ziegelhofareal über die Bühne. Woher kommt dieser seltsame Headliner-Name für ein Musikfestival, das vom Stil her eigentlich gar nicht dazu passt? Bertha Meyer-Wiggli (1858–1925) baute und betrieb zusammen mit ihrem Mann Jakob die Brauerei Ziegelhof. Dazu führte sie das Restaurant Ziegelhof und sie zog noch sechs Kinder gross.
Die gespielte Musik war sehr abwechslungsreich. Die Bandbreite reichte von Reggae bis Gitarrenpower.
Das Liestaler Festival wurde von der Boulderhalle «Hebdi» in Kooperation mit dem Kulturraum Hilmig unter der Leitung des Gründers Chaschper Kron organisiert. Für Abwechslung in der Musik und in der Kulinarik mit Holzofen-Pizza und Feines vom Grill war gesorgt. «Es spielen verschiedene Bands, die euch heftiges Ohrensausen und möglicherweise auch unkontrollierte Zuckungen in den Beinen bescheren werden», schrieben die Organisatoren. Präsentiert wurde handgemachte Musik, die von lokalen Bands, aber auch von Gruppen aus Zürich oder Bern gespielt wurde. Der Anlass war offen für alle, auch für Familien mit Kindern.
Der Freitagabend stand unter dem Titel «Reggaeskadoom ’n’ rock ’n’ roll». Das Duo «Landi Band» kombinierte Ukulele, Tuba und Gesang. Das Ergebnis gefiel durchaus. Mit Good Vibes machte «Lama» weiter. Xylophon, Sax, Bassgeige und Drums sind ihre Instrumente, mit denen sie eher sanfte Melodien erklingen lassen. Richtig hart waren die Töne von Giant Sleep. Mit «Pure Live-Power mit gnadenloser Energie, Feeling und Inspiration» wird ihr Stil umschrieben.
«Synthseventiespoprock» war der Übertitel am Samstag ab 18 Uhr. Nur zögerlich fanden sich die Zuhörer ein. Das Festival muss sich zuerst etablieren und seinen Bekanntheitsgrad steigern, um mehr Fans anzuziehen. Zudem fand in der Liestaler Arena ein anderes Festival statt. Mit «Der Kondor breitet seine Flügel aus und schwebt kreisend scheinbar schwerelos dem Himmel empor und verschwindet in der Nacht» wurde die erste Band «Kondor» angekündigt.
Das Zürcher Quartett «Dawns Mystery» präsentierte wunderbaren Space-Rock. Besser geht es kaum. Wild, ungehobelt, teilweise desolat und doch charmant wirkten die Stücke von Sam Snitchy. Schnelle Rhythmen und Gesang dominierten weitgehend. Mit Gitarrenpower von «Shah Blah» wurde zum Abschluss nochmals eine Mischung aus härteren und sanfteren Tönen geboten.