Digitale Gegenwart und Zukunft
Liestal Michael Düblin präsentierte sein fünftes Buch «Analog»
Nur sehr wenige Zuhörer kamen ins Dichter- und Stadtmuseum Liestal, um mehr über das neue Buch von Michael Düblin zu erfahren. Im Gespräch und Interview mit Museumsleiter Stefan Hess erfuhr man mehr über den Autor und sein neustes Werk.
Michael Düblin interessiert sich für Fussball, Musik, das Fliegen und seine Familie. Er arbeitet vollberuflich als Informatiker und das Schreiben ist eines seiner Hobbies. Er ist kein Schnellschreiber. Dafür fehlt ihm auch die Zeit. Die Idee zum Roman «Analog» entstand 2007, im Jahr, als das erste iPhone präsentiert wurde. Nach einer sehr langen Pause nahm er das Projekt vor sechs Jahren wieder auf. In seinem Kopf sind noch weitere Bücher am Entstehen.
Düblin hat keine fertigen Romane in der Schublade, eher einige Textproben und Kurzgeschichten. Manchmal schreibt er ein paar Seiten über ein neues Thema und stellt ein Setting zusammen. Die Zeit, die ihm bleibt, investiert er eher in Recherchen. Nach einer Familienreise durch die USA, auch auf der Route 66, entstanden neue Ideen zum Buch.
Ein paar Jahre später fuhr er die berühmte Strasse nochmals ab, um Notizen und Bilder für sein Buch zu machen. Das braucht Zeit, vor allem, wenn man noch in ein Berufs- und Familienleben eingebunden ist. Seine Textproben übergibt er dem Verlagslektor, der einen ersten Aussenblick auf den Text und die Logik der Geschichte wirft. Als Folge von gemeinsamen Gesprächen können dann Kleinigkeiten oder auch ganze Passagen geändert werden. Zeit zum Schreiben findet er oft am Abend, wenn seine Frau im Spital ihre Nachtschicht hat.
Bernard ist der Marketingchef einer Softwarefirma. Sie gehört Sam, mit dem er schon in der Schule und im Studium zusammen war. Bernard ist viel unterwegs und führt ein eher einsames Leben. Elcomm und Elbot sind die technischen Wunderwerke, die ihn auf seinen vielen Reisen rund um den Erdball begleiten. Sam schickt ihn dorthin, wo er gerade am dringendsten gebraucht wird. Nach ein paar nicht so höflichen Ausdrücken hofft er, dass diese von seinem Gerät nicht an Sam oder seine Kunden weitergeschickt wurden. Den Apparat kann man nämlich nicht ausschalten, denn er weiss selbst besser als sein Besitzer, wann er offline gehen soll. Düblin verknüpft aber auch eine Liebesgeschichte in seinen Roman. Nelly ist die virtuelle Freundin von Bernard, der er aber noch nie gegenüberstand. Nur mit seinem Elcomm ist er mit dieser Frau verbunden, über die Kritiker sagen, dass sie vielleicht gar nicht real existiert. Er ist aber vom Gegenteil überzeugt, da sie auch über Videotelefonie miteinander in Verbindung stehen. Ob sie real wird oder in der Cloud bleibt, können Sie selbst herausfinden.
www.michaeldueblin.ch