Die Zwanziger Jahre sind zurück

Liestal Der Martino-Chor veranstaltete einen Tanzball im Martinshof  

Sängerin Debora Monfregola.

Sängerin Debora Monfregola.

«Le Moulin à Poivre». Auf dem Bild von link: Adrian Schäublin, André Buser, Michael Wipf und Christoph Gisin.Fotos: M. Schaffner

«Le Moulin à Poivre». Auf dem Bild von link: Adrian Schäublin, André Buser, Michael Wipf und Christoph Gisin.Fotos: M. Schaffner

Der Platz vor der Bühne gehörte den Tanzfreudigen.

Der Platz vor der Bühne gehörte den Tanzfreudigen.

Der Martinshof einmal anders: Mit farbigem Licht, wirbelnden Tanzpaaren und beschwingter Musik verwandelte sich der normalerweise eher nüchtern wirkende Raum in einen Ballsaal der 20er-Jahre. Elegante Frauen mit Perlenketten, Feder-Kopfschmuck und langen, schwarzen Handschuhen, begleitet von Männern im adretten Anzug, liessen sich von Swing und anderen heissen Rhythmen mitreissen.

Der Band «Le Moulin à Poivre» gelang es, das typische Swing-Lebensgefühl in die heutige Zeit zu transportieren, auf eine frische Art, ohne verstaubte Nostalgie. Viel Raum nahm Trompeter Christoph Gisin ein, der den Stücken mit seinen feinfühligen bis kraftvollen Soli seinen Stempel aufdrückte. Voller Energie bewegte sich Sängerin Debora Monfregola auf der Bühne und füllte den Raum mit ihrer Stimme. Dabei zog sie alle Register von emotionalen Chansons bis zu lateinamerikanischen Stücken. Eine geschmeidige Rhythmus-Sektion mit André Buser am E-Bass und Michael Wipf am Schlagzeug trug die Band solide durch das Programm. Das Sahnehäubchen waren aber die Klavierbegleitung und die einfallsreichen, gekonnt vorgetragenen Soli von Pianist Adrian Schäublin.

Eingeladen zu dem speziellen Anlass hatte der Martino-Chor unter dem Motto «It’s Charleston Time – die Goldenen Zwanziger Jahre». Bandmitglied Christoph Gisin ist nämlich gleichzeitig Co-Leiter des Martino-Chors, der jeden Montag im Martinshof probt. «Wir hatten die Idee, einen Tanzball zu veranstalten, schon vor zwei Jahren», sagt seine Partnerin Theresia Gisin, die mit ihm zusammen das Vokalensemble leitet. Wegen Corona hätten sie den Anlass verschieben müssen, hätten sich aber nicht entmutigen lassen. «Wir sind beides Personen, die gerne etwas Neues wagen», meint Theresia Gisin. Vor fünf Jahren habe sich der Martino-Chor in seinem Programm «Smile» bereits mit den 20er- und 30er-Jahren befasst, was sehr viel Spass gemacht habe. Zwei Lieder, die «Le Moulin à Poivre» spiele, habe der Chor damals auch gesungen, «Agua de beber» und «Bei mir bist du schön».

Diesmal standen die Chormitglieder zwar nicht auf der Bühne, halfen aber beim Organisieren mit. Theresia Gisin kann sich gut vorstellen, dass der Anlass wiederholt wird. Vielleicht mit leicht geändertem Konzept, mehr als Konzert, aber auf jeden Fall für Leute, die gerne Musik hören und tanzen.

Weitere Infos:

www.martino-chor.ch

www.le-moulin-a-poivre.de

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