Die Leistungen der Obrigkeit kritisch hinterfragt

Sissach Schnitzelbank-Marathon  

Die Tunnelbouer leisten in Gelterkinden Entwicklungshilfe.

Die Tunnelbouer leisten in Gelterkinden Entwicklungshilfe.

Der Gugger befasste sich mit Corona und anderen Themen.Fotos: Nachtheuel

Der Gugger befasste sich mit Corona und anderen Themen.Fotos: Nachtheuel

Der Farblosi erbarmte sich der Gebeutelten in Gelterkinden.

Der Farblosi erbarmte sich der Gebeutelten in Gelterkinden.

Die Büchel-Rueche deckten Sissach mit Giftpfeilen ein.

Die Büchel-Rueche deckten Sissach mit Giftpfeilen ein.

Nach einer langen coronabedingten Durststrecke hatten die Schnitzelbänke endlich wieder freie Fahrt. Am Montagabend tourten neun Formationen durch die einschlägigen Sissacher Lokale. Sie deckten schonungslos auf, was die Obrigkeit in den letzten beiden Jahren auf dem Buckel des gemeinen Volkes angerichtet hat. Besonders genau beobachteten die Formationen die Aktivitäten in den aufmüpfigen Vororten der Bezirksmetropole. Das mausarme Gelterkinden hingegen steht nicht mehr auf der schwarzen Liste. Man will – hier zeigt sich die wahre Grösse der Sissacher Fasnacht – den arg gebeutelten Brüdern und Schwestern sogar mit Spenden und anderen Almosen unter die Arme greifen.

Der «Farblosi» tritt zwar stets in schwarz-weisser Montur vor das Volk. Was er kundtut, schildert er in den buntesten Farben. So berichtete er über ein Ereignis, das sich vor einigen Wochen in Sissach auf der Deponie der ausgedienten Weihnachtsbäume zugetragen hatte und das wahre Ausmass der Armut in Gelterkinden widerspiegelt:

Afangs Johr wärde d’Bäum, das isch immer s’gliche,

Ygsammlet. Hür gsehni ein um die Bäum umeschliche.

Uf mini Frog, was er do mach, seit er, er will eine finde

Für nögscht Johr für uf e Dorfplatz bi ihm in Gälterchinde.

Mitleid, verbunden mit einigen Hintergedanken, bekundete der gleiche Bank mit dem sonst so streitbaren Zunzgen, das im letzten Sommer von einem schlimmen Hochwasser verwüstet wurde:

Hochwasser im ganze Dorf, die Zunzger deu mi duure.

Gege so Wasser hilft nur eis, es bruucht e grossi Muure.

Obe, unde, rechts oder lings, wo sell so eini stoh?

Froget eifach numme my.

Y wüsst scho wo!

Der «Gugger» stiess ins gleiche Horn und zeigte auf, welche Wunder eine Schutzmaske auslösen kann:

Sone Schutzmaske duet nid numme vor Covid schütze.

Au wenn di e Zunzger ufreggt, cha sone Maske schütze.

Punkt, Punkt, Komma, Strich und e chli über d’Auge zieh, das muess sy.

Und scho luegt doch sone Zunzger ganz sympathisch dri.

Der «Gugger» konnte der neuen Kantonalbank-Strategie sogar einige positive Aspekte abgewinnen und meinte:

Scho vor Corona hei si bi der BLKB e neue Massstab gsetzt

Und s’Schalterpersonal dur e Automat ersetzt.

I muess säge, sid sich das Personal im 1. Stock versteckt,

Isch’s extrem, wie sich d’Chundefründlichkeit verbesseret het.

Die «Büchel-Rueche» waren noch nie zimperlich im Umgang mit dem lieben Nachbar Sissach. Sie bringen einen interessanten Vorschlag ein, wo der Kanton seine neue Psychiatrie bauen könnte:

Bösi Zunge bhaupte, s Baselbiet brucht e neui Psychiatrie.

Jetzt überleit jede, wo chönnt ächt das syy.

Wie alli andere düe au mir eus Gedanke mache.

E Idee wäe, me chönnt jo Sissach überdache.

Der Clou folgt dann im Refrain:

Jä, mir sy Büchel-Rueche und finde das so toll.

Die cheibe Sissacher

verträge mir nur voll.»

Die Tunnelbouer warteten mit einer Neuigkeit auf. Die Gelterkinder wird’s freuen:

Ändlig, s Chluri wird das Johr wieder verbrennt. Chömmet alli, dä Alass wird sicher nid verpennt.

Hüülendi Chluri mit leere Kässeli wärdet dir an jedem Egge finde.

Füllet die Büchsli. S Gäld fliesst denn via Entwickligshilf diräkt uf Gälterchinde.

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