Das letzte Guggenheim-Openair?
Liestal Heinzmann singt im Regen, Fankhauser bei schönstem Sommerwetter
Am Jubiläumsanlass kündigte Guggenheim-Besitzer Eric Rütsche das letzte Openair an. Das Publikum war da und das Wetter zeigte sich von allen Seiten. Stephanie Heinzmann spielte am Donnerstag bei starkem Regen. Wegen Sturm und Gewitter wurde der Konzertbeginn um eine Stunde verschoben. Luca Hänni hatte am Freitag trockene, aber kühle Bedingungen. Am Samstag setzte der Thuner Bluesman Philipp Fankhauser den Schlusspunkt unter die Guggenheimer Openairs. Das Wetter zeigte sich mit Sonnenschein und Sommerwärme noch einmal versöhnlich. Vielleicht will es damit Eric Rütsche umstimmen!
Pflotschnass war Stephanie Heinzmann am Ende ihrer gewaltigen Show. Das Wetter konnte ihr nichts anhaben. Ihre Band liess sie im Trockenen unter dem grossen Bühnendach. Sie selbst stand mehrheitlich vorne auf der Bühne und suchte den Kontakt zum Publikum. Dieses liess sich vom Regen nicht stark beeinflussen und genoss das Konzert ebenso wie die Sängerin. Heinzmann gab alles, redete mit ihren Fans und ging in ihrer Gesangskunst auf. Ihr Auftritt war ein Genuss und nach ein paar Zugaben gingen alle zufrieden aus dem Areal und suchten sich irgendwo einen trockenen Platz. Unvergessen bleiben aber die Erinnerungen an die Frau, die sich von keinen Wetterkapriolen beeinflussen lässt und ihren Fans das gibt, wofür sie gekommen sind.
Philipp Fankhauser, der Schweizer Bluesmusiker, begeisterte das Publikum zusammen mit seiner Band an einem schönen, warmen Sommerabend. Die Regenwolken und die kühlen Temperaturen verzogen sich rechtzeitig. Seine markante Stimme passte und die begeisterten Fans bewegten sich zu seinen Melodien. Zwischendurch ermunterte Fankhauser zum Mitsingen, was nach einigem Zögern auch funktionierte. «Und Dir dört äne im Café. Däne hocke, nüt zahle und nit mitsinge», rief der Star des Abends zu den Gästen im Restaurant gegenüber. Etliche weitere Zaungäste versammelten sich rings um die Abschrankungen. Das ist weiteren Konzerten nicht gerade förderlich. Die Kosten sind beträchtlich und können durch die Einnahmen nicht gedeckt werden.
Mit einem «Merci villmol» verliess Fankhauser die Bühne. Und seine vier Musiker tobten sich unter dem Lead des wahnsinnigen Drummers nochmals jamsessionmässig richtig aus. Jetzt verschwanden auch sie von der Bühne. Das Publikum klatschte und stand auf. Der Keyboarder kehrte als Erster zurück, steckte aus lauter Gewohnheit eine Zigarette in den Mund, die er zuerst gar nicht anzündete, und demonstrierte sein Können auf den Tasten. Gitarrist, Bassist und Drummer kamen ebenfalls auf die Bühne und führten ihre Session mit Gitarrist und Sänger Lucky Wüthrich weiter. Unterdessen wechselte Gentleman Fankhauser von Anzug und braunen Lederschuhen in bequeme Bermudas und Flip-Flops. Seine Show schloss er mit dem Mundartsong «Chasch mers glaube» von Hanery Amman ab. Danach verkaufte und signierte er seine Tonträger, die auch wieder als Langspielplatten erhältlich sind.
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